Der konservative Regierungschef war in die Kritik geraten, nachdem ein Schatzmeister seiner Partei verdeckt recherchierenden Journalisten gegen eine Spende von 250.000 Pfund ein Abendessen mit dem Premierminister angeboten hatte. Cameron sagte am Montag in London, er habe seit seinem Amtsantritt vor zwei Jahren dreimal Spender in seiner Privatwohnung in der Downing Street empfangen.
Unter den Gästen waren Banker, Hedgefonds-Manager und Immobilieninvestoren. Bei einem weiteren Essen kurz nach seiner Wahl seien auch Geldgeber anwesend gewesen. «Keines dieser Dinner diente dem Sammeln von Spenden und keines dieser Dinner wurde vom Steuerzahler bezahlt», sagte Cameron.
Verhalten inakzeptabel
Schatzmeister Peter Cruddas trat inzwischen zurück. Er hatte den Reportern der «Sunday Times» in Aussicht gestellt, sie könnten bei einem Treffen mit Cameron möglicherweise die Politik der Regierung beeinflussen. Cameron und weitere Konservative bezeichneten sein Verhalten als inakzeptabel. Der Vorfall könnte Camerons Image nachhaltig schaden und den Vorwürfen der oppositionellen Labour-Partei, er sei ein Freund der Reichen, neue Nahrung geben.
In Deutschland war im Februar Bundespräsident Christian Wulff zurückgetreten, nachdem seine Nähe zu Geschäftsleuten für Schlagzeilen gesorgt hatte. Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt gegen den früheren Ministerpräsidenten von Niedersachsen wegen des Verdachts der Vorteilsannahme.
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