Headlines

Brüssel schaltet sich ein

Brüssel schaltet sich ein
(dpa)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Das für Schafe und Rinder gefährliche Schmallenberg-Virus bereitet der EU Sorgen. Jetzt wird eine großangelegte Analyse gestartet.

Eine kürzlich bei Schafen und Rindern entdeckte neue Viruserkrankung soll jetzt von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) untersucht werden. Dabei gehe es um die Analyse potenzieller Risiken für den Menschen, teilte die EFSA am Dienstag in Brüssel mit. Das Virus wurde erstmals im November in Deutschland bei Tieren nachgewiesen und erhielt so seinen Namen.

Nach Angaben der luxemburgischen Veterinärinspektion geht für den Menschen vom Schmallenberg-Virus nach bisherigen Erkenntnissen kein Gesundheitsrisiko aus.

Schwere Missbildungen

Das Virus kann Rinder, Schafe und Ziegen befallen; übertragen wird es durch Insektenstiche. Bei trächtigen Tieren drohen Frühgeburten und erhebliche Schäden bei Neugeborenen. So wurden in Deutschland Lämmer mit schweren Missbildungen geboren. Luxemburg wurde bislang davon verschont.

Nach Angaben der EFSA trat das Virus auch schon in Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Großbritannien auf. Die EFSA will nun Szenarien ausarbeiten, welche Folgen das Virus für die europäischen Tierbestände hat und ob es Risiken für die Gesundheit der Bürger gibt.

Scharfe Kritik

Wegen des grassierenden Schmallenberg-Virus stoppt Russland nach der Einfuhr von Schafen und Ziegen von diesem Mittwoch an auch den Import von Rindern aus Deutschland. Das Verbot betreffe auch Rinder-Produkte aus den Niederlanden, Belgien und Frankreich, wie die russische Veterinärbehörde am Dienstag nach Angaben der Agentur Interfax in Moskau mitteilte.

Behördenchef Sergej Dankwert hatte zuvor seine europäischen Kollegen scharf kritisiert, dass sie finanzielle Interessen über gesundheitliche stellten. «Wir sind nicht zufrieden mit ihrer Arbeit bei der Prävention dieser Krankheit», hatte Dankwert gesagt. Bereits zuvor habe es in Europa große Probleme mit Krankheitserregern gegeben, etwa beim Dioxin-Skandal oder beim Darmkeim EHEC.