Seit einiger Zeit scheint der bekannte Wurst- und Fleischwarenfabrikant Höll aus dem Saarland, finanziell in schlechten Tüchern zu sein. Jetzt sollen 102 Beschäftigte entlassen werden, damit, wie den anderen gerne vorgegaukelt wird, 200 Kollegen ihren Arbeitsplatz behalten.
In einer Reportage schildert die „Saarbrücker Zeitung“ das Schicksal einer der „auserwählten“ Arbeiterinnen, die man zusammen mit den Kollegen in die Werkskantine beordert hatte, um ihnen ihre Entlassung mitzuteilen. Zur selben Zeit, als die „überschüssigen“ Beschäftigten kaltschnäuzig über ihr Schicksal informiert wurden, maß gleich nebenan ein rumänisches Kontingent ihre Arbeitsanzüge an. Sie sollen die Posten der entlassenen Kollegen einnehmen.
«Menschenhandel»
In politischen Kreisen, vor allem bei der SPD, kritisiert man diese Art von Menschenhandel. Diese Arbeitskräfte werden in Autobussen in die Fabrik gekarrt, arbeiten in den meisten Fällen mehr als acht Stunden am Tag und wagen überhaupt nicht aufzumucken, wenn sie sich nicht auch definitiv vor den Werktoren wiederfinden wollen.
Die Firmenleitung sieht sich in ihrem Vorgehen in kompletter Legalität und beruft sich auf die seit 2007 von der EU genehmigten sogenannten Werksverträge, laut denen im Prinizp der in Deutschland geltende Lohn gezahlt werden muss, die Sozialausgaben aber auf den Arbeitgeber/Vertragspartner im Ursprungsland entfallen.
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