Die CSV-Fraktion kritisierte, dass der überarbeitete Bebauungsplan der Gemeinde Luxemburg die Zukunft der Stadt Luxemburg nicht planen würde. Ähnlich sieht es bei der LSAP-Fraktion aus. Der neue Plan sei eigentlich nur der alte Plan nur mit einer anderen Terminologie. Darüber hinaus bemängelte die LSAP, dass der neue PAG weder die Zukunft planen würde noch im Interesse der Einwohner sei. „Es ist ein Bebauungsplan, der eine Vision für die Vergangenheit für unsere Stadt von morgen darstellt. Der überarbeitete PAG dient zur Immobilienspekulation und zur Profitmaximierung“, so Rat Marc Angel. «Déi Lénk» bedauerte, dass die Stadtentwicklung vor allem darauf ausgelegt sei, neue Arbeitsplätze zu schaffen, statt erschwinglichen Wohnraum zu schaffen. Auch die ADR betonte, dass der neue PAG eine Karte sei, die nur von Spezialisten ausgewertet werden kann. Lob gab es vor allem von den Mehrheitsparteien DP und «déi gréng».
Für die Ausarbeitung des neuen allgemeinen Bebauungsplans war das Stadtentwicklungsbüro Zeyen&Baumann verantwortlich. Auf fast vier Quadratmeter ist er abgebildet, der neue PAG. Aus der Distanz betrachtet, sind jede Menge Farben zu sehen. Studiert man den Plan aber genauer, dann erkennt man, dass die einzelnen Zonen in den Vierteln unterschiedlich gekennzeichnet sind. Die Farben stehen beispielsweise für Wohngebiete, Bürogebiete oder Grünflächen.
Das Gesetz von 2004
Seit dem Gesetz vom 19. Juli 2004 steht fest, dass jede Gemeinde ihren Allgemeinen Bebauungsplan überarbeiten muss. Wichtig ist vor allem die Stadtentwicklung. Deswegen wurde Stück für Stück das Gebiet der Hauptstadt unter die Lupe genommen. Im überarbeiteten PAG sind dann unter anderem Pläne zu finden, die angeben, auf welchen Gebäude oder Haus es Sinn machen würde, Solarpanels zu installieren. Auch die einzelnen Baulücken in den Vierteln wurden analysiert. Wichtig ist, dass noch insgesamt 540 Hektar (27,8 Prozent des gesamten Gebietes) bebaut werden könnten. Deswegen war es nicht notwendig, den bestehenden Bauperimeter zu erweitern.
Was die Details des allgemeinen Bebauungsplans angeht, gab es bisher nur einen Plan, der alle Einzelheiten beinhaltete. In Zukunft gibt es aber zwei Pläne: einer, der die Hauptlinien angibt, und ein weiterer, jener der „quartiers existants“, also der bestehenden Viertel, mit allen Feinheiten für zukünftige Bauprojekte. Die Bürger hatten bis zum 20. Juli 2016 Zeit, ihre Bemerkungen einzureichen.
869 Beschwerden
Bürgermeisterin Lydie Polfer erklärte, dass insgesamt 869 Beschwerden eingereicht wurden. Der Schöffenrat hat diese Beschwerden nun im Plan berücksichtigt. So wurde beispielsweise geändert, dass in sogenannten HAB1-Zonen eine Wohnung pro Stockwerk eingerichtet werden kann. Darüber hinaus wurde ebenfalls den Beschwerden der Einwohner von Weimershof Rechnung getragen. Im Projekt Kennedy-Sud wird die Grünzone nun größer ausfallen als bisher. Auch das Areal Schoettermarial wird weniger dicht bebaut als es vorgesehen war.
Zu Demaart
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