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Zwölf Tote bei Busunfall am Schönefelder Kreuz

Zwölf Tote bei Busunfall am Schönefelder Kreuz

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Für eine polnische Touristengruppe hat die Rückfahrt von einem einwöchigen Spanienurlaub in ihre Heimat ein tragisches Ende genommen: Ihr Reisebus mit 49 Insassen verunglückte am Sonntag am Schönefelder Kreuz in Brandenburg, als er mit einem Auto zusammenstieß.

Dabei kamen zwölf Reisende ums Leben. Zudem seien 19 Personen schwer verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher. 20 Menschen wurden leicht verletzt, eine Person blieb unversehrt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Guido Westerwelle (FDP) sprachen dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk ihr Beileid aus. Tusk landete am Sonntagabend in Berlin.
Er wollte gemeinsam mit Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) ein Krankenhaus in Berlin besuchen, in denen Verletzte des Unglücks behandelt werden. Polizei und Rettungsdienste aus Brandenburg und Berlin waren mit fast 300 Kräften im Großeinsatz. Auch Notfallseelsorger waren an der Unfallstelle. Nach Berichten von Angehörigen der Opfer im polnischen Fernsehen waren in dem Bus Beschäftigte eines polnischen Forstbetriebes auf dem Rückweg von einer einwöchigen Urlaubsreise.
Der Bus sei von Spanien nach Polen unterwegs gewesen, bestätigte der Eigentümer der Firma Pol-Bus aus dem nordwestpolnischen Ort Suchan, Tomasz Sochacki, auf dapd-Anfrage. Die 1997 gegründete Firma Pol-Bus besitzt nach eigenen Angaben mehrere moderne Reisebusse, die national und international hauptsächlich für touristische Reisen im Einsatz seien. Das Unternehmen verfüge über die erforderlichen Zertifikate für den internationalen Reiseverkehr, heißt es auf der Homepage.

Der Frankfurter Polizeipräsident Arne Feuring sagte, nach ersten Erkenntnissen sei der Bus von einem auf die Autobahn 10 in Richtung Frankfurt (Oder) auffahrenden Auto abgedrängt worden. Es kam zu einem Zusammenstoß beider Fahrzeuge. Anschließend prallte der Bus gegen einen Brückenpfeiler. Der genaue Unfallhergang muss aber noch untersucht werden. In dem Pkw wurde die 37-jährige Fahrerin schwer verletzt, der Beifahrer und Halter des Fahrzeuges blieb unversehrt. Ein weiterer Insasse erlitt leichte Verletzungen. Rettungskräfte bauten am Unfallort Zelte zur Versorgung der Verletzten auf. Sechs Hubschrauber brachten die Schwerverletzten in Krankenhäuser. Die Verletzten werden in Berliner und Brandenburger Krankenhäusern betreut.
Die Autobahn war in Richtung Frankfurt bis gegen 18.00 Uhr voll gesperrt. Erst am 15. September hatte es in Südbrandenburg einen schweren Busunfall mit 17 Verletzten gegeben. Dabei war der Bus mit einem Lkw zusammengestoßen. Ein schweres Unglück mit einem so erheblichen Personenschaden wie am Sonntag auf dem Berliner Ring habe es in Brandenburg lange nicht gegeben, sagte der Sprecher des Polizeipräsidiums Frankfurt, Peter Salender.
Im Jahr 2002 war auf der A 24 ein Bus in ein Stauende gerast, dabei starben sechs Menschen, darunter fünf Kinder.

dapd