Bewaffnete zogen mordend durch die Stadt, zündeten Autos und Geschäfte an. Die Sicherheitskräfte hatten Mühe, Herr der Lage zu werden. Karachi, größte Stadt des Landes und ein wichtiges Handelszentrum, wird immer wieder von Ausbrüchen ethnisch, politisch oder religiös motivierter Gewalt erschüttert.
Am Dienstagmorgen waren noch vereinzelt Schüsse zu hören, auch Feuer wurden in manchen Gegenden der 16 Millionen Einwohner zählenden Stadt noch gelegt. Ein Sprecher der Provinz Sindh, Jamil Soomro, sagte, Polizisten und Soldaten seien ausgerückt, um für Sicherheit zu sorgen. Schulen und Universitäten blieben geschlossen. Nach Angaben verschiedener Krankenhäuser wurden bei den Unruhen auch mehr als 80 Menschen verletzt. «Wir glauben, dass die Kräfte am Werk waren, die die gewählte Regierung destabilisieren wollen», sagte Soomro.
Der Abgeordnete Raza Haider, der im Provinzparlament saß, war am Montag in einer Moschee erschossen worden. Sein Leibwächter wurde ebenfalls getötet. Haider war Mitglied der Awami Nationalpartei, die als national und säkular gilt. Sie wurzelt in der Bewegung Muttahida Qaumi, die die Stadt regiert und vor allem aus Nachfahren von Einwanderern aus Indien besteht, die nach der Staatsgründung 1947 nach Pakistan kamen.
AP
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