Wie das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» berichtet, sollten die Waffen bei einem Händler in den Niederlanden erworben und dann über Deutschland in die Krisenregion geschmuggelt werden. Neben Maschinenpistolen vom Typ MP 5 des deutschen Waffenherstellers Heckler & Koch hätten auch tschechische und israelische Maschinenpistolen auf der Lieferliste gestanden, mit einem Stückpreis von rund 2000 Euro.
Drahtzieher des Waffengeschäfts ist dem Bericht zufolge offenbar ein Türke, der erst seit kurzem in Wiesbaden wohnt. Nach Erkenntnissen der Fahnder soll es sich bei dem Mann um einen früheren Geheimdienstoffizier handeln. Der 40-Jährige sei bereits Ende November 2010 zusammen mit einem niederländischen Komplizen vorübergehend festgenommen worden.
Anklage wurde erhoben
Die Staatsanwaltschaft Koblenz habe inzwischen gegen die beiden Hauptverdächtigen Anklage wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz erhoben. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Verdächtigen einer Gruppe angehören, die auch den Schmuggel von Zigaretten und gefälschter Markenbekleidung organisiert. Im Zusammenhang mit den Vorwürfen seien Ende 2010 mehrere Wohnungen durchsucht worden, unter anderem Wohnungen in Wiesbaden, Mainz, Rheinböllen, Hannover und den Niederlanden.
Die Frankfurter Zollfahnder verwiesen am Samstag auf die Staatsanwaltschaft Koblenz. Die Anklagebehörde war jedoch am Wochenende eine Auskunft nicht zu erreichen.
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