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Spendenfluss für Pakistan kommt in Gang

Spendenfluss für Pakistan kommt in Gang

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Bei den Vereinten Nationen ist bislang knapp die Hälfte der benötigten Spenden zur ersten Versorgung der pakistanischen Flutopfer eingegangen. Die Spendenbereitschaft habe zugenommen, sagte UN-Sprecher Maurizio am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Vereinten Nationen (UN) hatten eine Soforthilfe in Höhe von 459 Millionen Dollar bei der Internationalen Gemeinschaft angefordert. Giuliano betonte erneut, dass die Herausforderungen massiv und die Überschwemmungen nicht vorüber seien. Die Größe des von der Katastrophe betroffenen Gebietes entspreche der Fläche von Österreich, der Schweiz und Belgien zusammen, sagte er und fügte hinzu: «Das ist ziemlich beängstigend.» Bislang konnten in den Hochwassergebieten erst etwa 700.000 Flutopfer mit Lebensmitteln und sauberem Wasser versorgt werden, wie die UN mitteilten. Mindestens sechs Millionen sind aber dringend auf Überlebenshilfe angewiesen. Siehe auch:

Pakistan: Luxemburger Spender sind müde (13/08/2010)

Millionen Pakistaner in Katastrophengebiet noch immer ohne Unterstützung (17/08/2010)
Insgesamt sind etwa 17 Millionen Pakistaner von dem Hochwasser betroffen. Allein 3,5 Millionen Kinder sind nach Angaben der UN von tödlichen Infektionskrankheiten bedroht, die von schmutzigem Wasser und Insekten übertragen werden. Eine leichte Verbesserung zeichnet sich unterdessen bei der Wetterlage ab. «Wir sehen derzeit kein neues Wettersystem entstehen, das schwere Regenfälle mit sich bringen könnte», sagte der Chef des pakistanischen Wetterdienstes, Qamar-uz-Zaman Chaudhry. Am Oberlauf der Flüsse normalisiere sich die Lage, im Süden, in Sindh werde es bis dahin noch zehn Tage dauern.

Krankheiten drohen – Lage aber noch unter Kontrolle

Viele Krankenstationen sind überfüllt mit Patienten. Eines der größten Problem ist im Moment die sich schnell ausbreitende Krätze, eine durch Parasiten ausgelöste Hautkrankheit. Wegen des schmutzigen Wassers und der vielen Insekten drohen aber auch Durchfall, Cholera und schwere Atemwegserkrankungen. «Bislang ist die Lage noch unter Kontrolle, es wird wegen der schlechten hygienischen Bedingungen aber immer komplizierter», sagte der Arzt Zulfiqar Ahmed Shaikh im staatlichen Krankenhaus von Sukkur in der südlichen Provinz Sindh. Wie fast überall wimmelt es in den Räumen der Klinik von Fliegen.

Ein nächstes Problem zeichnet sich unterdessen schon ab: Die Welternährungsorganisation FAO warnte vor einer kommenden Lebensmittelknappheit, wenn die pakistanischen Bauern nicht rechtzeitig mit der nächsten Aussaat beginnen könnten. Normalerweise wäre im nächsten Monat die Zeit dafür.

Reuters