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Preisabsprachen bei E-Books?

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Apple droht Ärger wegen der Preise in seiner amerikanischen E-Book-Plattform. Laut Medienberichten nimmt der iPad-Konzern eine Klage des US-Justizministeriums in Kauf.

Apple wagt im Streit um die Preise in seinem amerikanischen E-Book-Store eine Kraftprobe mit US-Kartellwächtern. Die Wettbewerbshüter gehen nach Medienberichten gegen den iPad-Hersteller und fünf große Verlage wegen Preisabsprachen bei elektronischen Büchern vor. Am Mittwoch sei eine entsprechende Klage beim Bezirksgericht von Manhattan eingegangen, berichteten das «Wall Street Journal» und die Finanznachrichtenagentur Bloomberg übereinstimmend. Das US-Justizministerium lud parallel zu einer Pressekonferenz wegen einer «wichtigen Kartellangelegenheit» ein (18.00 Uhr MEZ).

Eine derartige Klage hatte sich bereits angedeutet. Das US-Justizministerium durchleuchtet seit Monaten den Markt der E-Books. Den Wettbewerbshütern stößt sauer auf, dass die Verlage in Absprache mit Apple die Preise für Titel bestimmen, die im konzerneigenen iTunes-Store angeboten werden. Anders als in Deutschland gibt es in den USA keine Buchpreisbindung. Das hatte insbesondere der Onlinehändler Amazon ausgenutzt und elektronische Bücher zu Kampfpreisen angeboten – zum Missfallen der Verlage.

Verlage einigen sich auf Vergleich

Nach Informationen des «Wall Street Journal» und Bloomberg haben sich einige der Verlage nun mit dem Justizministerium auf einen Vergleich geeinigt, womit die Klage gegen sie hinfällig würde. Apple indes ist laut Bloomberg bereit, es auf einen Rechtsstreit ankommen zu lassen. Der Konzern kassiert eine Kommission von 30 Prozent für jedes verkaufte Buch. Viele Titel sind nur exklusiv bei Apple zu haben. Eine Aufweichung der Verträge würde für Apple also den Verlust baren Geldes bedeuten. Die betroffenen Unternehmen und das Justizministerium äußerten sich zunächst nicht.

Auch die EU-Kommission ermittelt seit Dezember offiziell gegen dieselbe Gruppe aus Verlagen und Apple. Auch hier lautet der Verdacht auf Kartellbildung. Sollten sich die Vorwürfe erhärten, drohen den Unternehmen in Europa hohe Geldbußen. Absprachen zum Schaden von Verbrauchern sind in der EU ebenso wie in den USA streng verboten. In den Vereinigten Staaten hatten Kunden zudem eine der gefürchteten Sammelklagen eingereicht.