Dem Zeitungsbericht zufolge soll sich der Veranstalter mehrfach über Bedenken der Behörden hinweggesetzt habe. Die Sicherheitsbehörden seien zu der Einschätzung gekommen, dass die Lopavent GmbH um den Fitnessunternehmer Rainer Schaller in ihrem Sicherheitskonzept von völlig falschen Berechnungen ausgegangen sei, wie sich die Besucherströme auf dem Festivalgelände verteilen würden. Weiteres Todesopfer:
Nach der Massenpanik bei der Loveparade hat sich die Zahl der Todesopfer auf 21 erhöht. In der Nacht zu Mittwoch ist eine 25-jährige Frau verstorben, die die Musikparty besucht hatte. Damit hat die Massenpanik bei der Loveparade am Samstag inzwischen 13 Frauen und acht Männer das Leben gekostet. Über 500 Menschen wurden verletzt.
Einziger Zugang zum Gelände war eine Rampe, zu der die Besucher aus zwei nur 16 Meter breiten Tunneln strömten. Die vorläufige Ursachenanalyse der Behörden kommt dem Bericht zufolge zu dem Schluss, dass sich die Besucher nach Betreten des Festivalgeländes nicht wie vom Veranstalter erwartet schnell von der Rampe entfernt und auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofes verteilt haben.
Vielmehr sei es im Eingangsbereich zu einem Stau gekommen, der den Druck auf die nachströmenden Gäste weitergegeben habe. Die Polizei habe den Veranstalter zuvor auf diese Problematik hingewiesen, hieß es laut «SZ» in Polizeikreisen.
«Wir haben da unsere Erfahrungen»
Immer wieder sei dem Veranstalter die Gefahr klargemacht worden. Dieser habe aber lediglich geantwortet, es werde alles reibungslos ablaufen: «Wir haben da unsere Erfahrungen.» Siehe auch:
Luxemburger auf der Loveparade
Der Veranstalter ging nach Informationen der Zeitung davon aus, dass die verschiedenen Lastwagen mit Tänzern und DJs auf der Ladefläche die Besucher auf das Gelände locken und verteilen würden. Die Behörden kritisieren dem Bericht zufolge jedoch, dass die Lkw viel zu nah an der Rampe vorbeigefahren und dort zudem Würstchenstände aufgebaut worden seien, an denen die Menschen stehenblieben.
Ordner, die den Stau hätten beseitigen können, sollen nicht in ausreichender Zahl vorhanden gewesen sein. Der Veranstalter habe viel weniger eigene Ordnungskräfte eingesetzt als angekündigt, hieß es.
(apn)
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