Die Anhörung habe in der Villa der 87-Jährigen im Pariser Vorort Neuilly stattgefunden, teilte Bettencourts Anwalt am Montag mit.
Seine Mandantin sei als Zeugin befragt worden. Andere in die Affäre verwickelte Personen wurden in Polizeigebäuden verhört und waren zum Teil festgenommen worden. Ein Thema der Vernehmung der reichsten Frau Frankreichs dürfte der Vorwurf illegaler Spendenzahlungen an konservative Politiker sein.
Eine frühere Buchhalterin hat ausgesagt, dass auch Arbeitsminister Eric Woerth 2007 Geld für den Wahlkampf des heutigen Präsidenten Nicolas Sarkozy erhalten habe. Sarkozy und Woerth haben die Vorwürfe bestritten.
Der Minister, der in dieser Woche vernommen werden soll, wehrt sich auch gegen den Vorwurf einer Interessenkollision, weil seine Frau für den Vermögensverwalter Bettencourts gearbeitet hat. Woerth war zu der Zeit als Haushaltsminister für die Bekämpfung von Steuerhinterziehungen zuständig, die Bettencourt vorgeworfen wird.
In diesem Zusammenhang dürften sich die Vernehmer Bettencourts für zwei nicht deklarierte Konten in der Schweiz sowie eine Seychellen-Insel interessieren. Sie waren in Gesprächen erwähnt worden, die ein Butler der Milliardärin heimlich aufgenommen hatte.
Bettencourt hat angekündigt, das Geld aus der Schweiz nach Frankreich zurückzuholen. Alle anderen Fragen wolle sie mit dem Finanzamt klären.
(Reuters)
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können