Eine angebliche frühere Version der Mona Lisa von Leonardo da Vinci sollte am Donnerstagnachmittag in Genf präsentiert werden. Die Stiftung Mona Lisa Foundation will neue Beweise vorlegen, dass das bereits bekannte Gemälde zehn Jahre vor dem berühmten Schwesternbild von dem Künstler (1452-1519) selbst gemalt worden sei, kündigte sie in Pressemitteilungen an. Im Vorfeld der Veröffentlichung gab es jedoch starke Zweifel an der Echtheit.
«Es gibt keinerlei Grundlage zu behaupten, dass dieses Bild ein Original von da Vinci ist», sagte der emeritierter Professor für Kunstgeschichte an der Universität von Oxford, Martin Kemp, der dpa. Viele Details würden darauf hinweisen, dass keinesfalls beide Bilder aus der Hand des Meisters entstanden sind. «Die Haare, die Struktur ihrer Hände, der durchscheinende Stoff ihres Kleides, die Atmosphäre der Landschaft ist völlig anders», sagte Kemp.
Auf Unterschiede zwischen den beiden Gemälden weist auch die seit Juli 2011 in Zürich ansässige Mona Lisa Foundation hin. Die Stiftung kündigte aber an, bei der Präsentation historische Dokumente und wissenschaftliche Studien vorlegen, die die Echtheit belegen sollen. Unter anderem zeigten dies geometrische Ähnlichkeiten. Die Stiftung geht davon aus, dass die Frau im Abstand von rund zwölf Jahren da Vinci zweimal Porträt saß.
Leonardos Mona Lisa mit dem geheimnisvollen Lächeln gilt als das berühmteste Gemälde der Welt. Das Bild im Pariser Louvre zieht jährlich Millionen Besucher an.
Zu Demaart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können