Die Weltgesundheitsorganisation hält das sich in Lateinamerika rasch ausbreitende Zika-Virus für ein «Mysterium». Es seien noch viele weitere Studien notwendig, um Klarheit über einen möglichen Zusammenhang zur Zunahme von Schädelfehlbildungen zu haben, sagte die WHO-Generaldirektorin Margaret Chan am Mittwoch bei einem Besuch im am schlimmsten betroffenen Brasilien.
Zika ist inzwischen in rund 40 Ländern aufgetaucht. Allerdings bemerken 80 Prozent eine Infektion gar nicht, die Symptome können leichte Kopfschmerzen und Hautrötungen sein. «Zika ist ein Mysterium, wir versuchen Antworten zu bekommen», betonte Chan nach Angaben des Portals «Globo».
Nicht die gleichen Spätfolgen
Das Hauptproblem, das für große Verunsicherung bei Frauen führt: In Brasilien gibt es eine Zunahme an möglichen Schädelfehlbildungen bei Babys, was den Verdacht nährt, dass eine vorherige Zika-Infektion von Schwangeren der Auslöser sein kann. Aber aus Kolumbien, wo es bisher rund 5550 von Kliniken und Laboren diagnostizierte Zika-Infektionen von Schwangeren gibt, werden kaum Fälle von Mikrozephalie gemeldet. Hier taucht stattdessen verstärkt die gefährliche Lähmungskrankheit Guillain-Barré auf, an der schon mehrere Menschen nach Angaben der Behörden gestorben sind, die sich zuvor mit Zika infiziert haben.
Nach Angaben der Olympia-Organisatoren gibt es durch das von Moskitos übertragene Zika-Virus keine Gefahr für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro im August, da dann die Moskitos kaum aktiv seien. Als fast größeres Problem wird in Brasilien das ebenfalls von Moskitos übertragene Denguefieber gesehen, mit dem sich 2015 in Brasilien rund 1,6 Millionen infiziert haben und an dem über 840 Menschen starben.
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