Die Gesamthöhe des nadelförmigen Turms ergibt im Japanischen ein Wortspiel: Die Zahlen 6, 3 und 4 können als «Mu-sa-shi» gelesen werden; so lautet der altertümliche Name der Gegend. Zum Stolz der Japaner übertrifft ihr Tokyo Skytree damit Chinas 600 Meter hohen Canton Tower in Guangzhou. Damit ist der Turm zugleich das zweithöchste freistehende Bauwerk der Welt nach dem 828 Meter hohen «Burdsch Chalifa» in Dubai.
Der höchste Fernsehturm steht jetzt in der japanischen Hauptstadt. (dpa)
Der Tokyo Skytree soll vor allem die Fernseh- und Radioübertragung in der japanischen Hauptstadt verbessern. Zugleich versprechen sich die Bauherren und Stadtoberen davon eine Ankurbelung des Tourismus: Zahlreiche Geschäfte und Restaurant sowie ein Planetarium und Aquarium beherbergt der 37 000 Quadratmeter große Komplex im Stadtteil Sumida. 580 000 Menschen haben an der gut dreieinhalb Jahre dauernden Konstruktion des Turms mitgewirkt. Die Hauptattraktion sind zwei Aussichtsplattformen in schwindelerregender Höhe von 350 und 400 Metern.
Verzögerung wegen des Tsunamis
Die Fertigstellung wurde wegen des Erdbebens und Tsunamis vom 11. März vergangenen Jahres um zwei Monate verzögert. Um den Turm gegen die in Japan herrschende Gefahr von Erdbeben zu schützen, bedienten sich die Bauherren modernster Technologie wie auch traditioneller Bauweisen: Um die Erschütterungen abzufedern, lernte man von der Struktur fünfstöckiger Pagoden. Diese alten Gebäude seien noch nie bei einem Beben umgefallen, hieß es.
Die Gesamtkosten des Tokyo Skytree belaufen sich auf 65 Milliarden Yen (643 Millionen Euro). Der Turm eröffnet zu einer Zeit, da Japan mit großen wirtschaftlichen und sozialpolitischen Problemen zu kämpfen hat. Die Organisatoren erwarten allein am ersten Tag 200 000 Besucher.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können