Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi hat bei den Kommunalwahlen eine herbe Schlappe vor allem in seiner Hochburg Mailand einstecken müssen. Seine Kandidatin für das Amt des Bürgermeisters, Letizia Moratti, muss überraschend in die Stichwahl und liegt dabei deutlich hinter ihrem linken Herausforderer Giuliano Pisapia. Die wichtigen Nordmetropolen Turin und Bologna bleiben in linker Hand, das Mitte-Rechts-Lager aus Berlusconis PdL (Volk der Freiheit) und der populistischen Lega Nord muss Verluste verbuchen.
" class="infobox_img" />Wahlschlappe für Berlusconi. (Foto: DPA)
Chancen kann sich Berlusconi dagegen noch bei der Stichwahl in zwei Wochen in der bisher links regierten kampanischen Metropole Neapel ausrechnen. Der umstrittene Ministerpräsident hatte die zweitägigen Wahlen in mehr als 1.300 Gemeinden und 11 Provinzen zu einem «nationalen Test» seiner Mitte-Rechts-Regierung ausgerufen.
Spannungen
Das schlechte Ergebnis verschärft die Spannungen in der Regierungskoalition. Berlusconi und Lega-Nord-Chef Umberto Bossi geben sich gegenseitig die Schuld an dem Abschneiden im Norden. Die Lega, die überraschend etwa in Mailand und Turin an Boden verlor, verlangt vor den Stichwahlen ein «Nachdenken» im Regierungslager.
Das Interesse an den Teilwahlen war nicht besonders groß. Bei Schließung der Wahllokale am Montagnachmittag hatten 71,1 Prozent der Wähler ihr Votum abgegeben, knapp zwei Prozentpunkte weniger als zuletzt. Am 29. und 30. Mai folgen dann die Stichwahlen in jenen Gemeinden, in denen kein Kandidat mindestens 50 Prozent erhalten hat.
Zu Demaart
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