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Grabschänder wollte Leichen «wiederbeleben»

Grabschänder wollte Leichen «wiederbeleben»

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Ein russischer Grabschänder, in dessen Wohnung die Polizei 29 Leichen in Frauenkleidern entdeckte, hat seine bizarre Leidenschaft mit der "Liebe zu den Menschen" begründet.

Das teilte Staatsanwaltschaft Wladimir Strawinsky in Nischni Nowgorod mit, der die Anklage gegen den 45-Jährigen formuliert. Der Mann soll die Toten wie Puppen zurechtgemacht und ihnen Musikspieldosen eingesetzt haben.

«Er hat seine Handlungen damit erklärt, die Leichen mit herzlichen Gefühlen wiederbeleben zu wollen», sagte Strawinsky nach Angaben der Agentur Interfax am Montag. Der schaurige Fall sorgt seit dem Aufdecken im November landesweit für Entsetzen. Anatoli M. habe einen Teil der sterblichen Überreste in der Nähe von Moskau ausgegraben und im Zug in das rund 415 Kilometer entfernte Nischni Nowgorod an der Wolga transportiert, sagte Strawinsky. Der Historiker sitzt wegen Störung der Friedhofsruhe in Untersuchungshaft.

Frühere Wegbegleiter schilderten ihn als in sich gekehrten Heimatforscher mit einem Faible für Friedhofskultur. Einige Psychologen warnen davor, ihn gleich als Irren abzustempeln. Möglicherweise handele es sich eher um einen Wissenschaftler, der «Grenzen überschritten» habe.