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Freier Handel mit der EU jetzt möglich

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Ein umfassendes Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Südkorea kann wie vereinbart am 1. Juli in Kraft treten.

Trotz eines Abstimmungsboykotts der Opposition stimmten die Abgeordneten der regierenden Großen Nationalpartei (GNP) am späten Mittwochabend (Ortszeit) dank ihrer Mehrheit im Parlament in Seoul für das Abkommen. Es ist der weitreichendste Freihandelspakt, den die EU bisher mit einem Drittland geschlossen hat. Das Europaparlament hatte das Abkommen im Februar gebilligt.

Die Ratifizierung macht den Weg zur vorläufigen Anwendung des Freihandelsabkommens (FHA) im Sommer frei. Die 27 EU-Mitgliedsstaaten müssen den Pakt gemäß den jeweils eigenen Gesetzen in den nächsten Jahren noch ratifizieren. Doch hat dieses Verfahren keine Auswirkung auf die Anwendung des Abkommens.

Keine Schutzzölle mehr

Innerhalb der nächsten fünf Jahre werden dadurch etwa 98 Prozent der bilateralen Schutzzölle aufgehoben. Nach einer Übergangszeit sollen bis auf einige Ausnahmen im Landwirtschaftsbereich sämtliche Zölle fallen.

Nach Schätzungen des staatlichen Korea-Instituts für Internationale Wirtschaftspolitik (KIEP) kann sich der Handel zwischen Südkorea und der EU durch das FHA längerfristig um bis zu 20 Prozent erhöhen. Nach Angaben der Europäischen Kommission belief sich das bilaterale Handelsvolumen im vergangenen Jahr auf 66,56 Milliarden Euro, nach 56,55 Milliarden Euro 2009.

Für die EU ist Südkorea der neuntgrößte Handelspartner. Die EU ist für Südkorea der zweitwichtigste Handelspartner nach China und vor Japan und den USA. Durch die Billigung des FHA mit der EU dürfte sich der Druck auf die USA erhöhen, ein bereits geschlossenes FHA mit Südkorea zu ratifizieren.