Zweieinhalb Monate galt Guinea als ebolafrei – nun ist das tödliche Virus erneut in dem westafrikanischen Land aufgetaucht. Bei Proben in der Stadt Koropara wurde der Erreger in den Körpern zweier Gestorbener nachgewiesen, wie der Sprecher der nationalen Koordinationsstelle im Kampf gegen Ebola, Ibrahim Sylla, am Donnerstag sagte. Es gebe außerdem drei weitere Verdachtsfälle. Am Freitag soll ein Notfalltreffen im Gesundheitsministerium stattfinden.
Die Gestorbenen stammten aus derselben Familie, sagte Sylla. Die Gesundheitsbehörden hätten Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung einzudämmen. Koropara liegt in der Präfektur N’Zerekore rund 1000 Kilometer südöstlich der Hauptstadt von Guinea, Conakry.
Zwei neue Fälle bestätigt
Am Donnerstag hatte das benachbarte Sierra Leone das Ende der Epidemie innerhalb seiner Grenzen bekanntgegeben. Guinea war am 29. Dezember offiziell für ebolafrei erklärt worden, nachdem 42 Tage lang – das entspricht der doppelten maximalen Inkubationszeit – keine Neuinfektionen aufgetreten waren. Noch im März hätte die westafrikanische Nation das Ende der 90-tägigen Überwachungsperiode feiern können.
Der schlimmste Ausbruch von Ebola in der Geschichte der Menschheit hatte seit Beginn des Ausbruchs Ende 2013 mehr als 11 300 Menschen getötet, den Großteil davon in Sierra Leone, Liberia und Guinea. Die Weltgesundheitsorganisation hatte die Epidemie am 14. Januar für beendet erklärt, als in allen drei Ländern keine Übertragungen mehr aufgetreten waren. Direkt am nächsten Tag wurde das Ebola-Virus allerdings erneut in einer Leiche in Sierra Leone nachgewiesen.
Am Donnerstag hatten die WHO und Sierra Leones Gesundheitsministerium das Ende des erneuten Ebola-Aufkommens verkündet. Experten meinen jedoch, dass erneute Fälle wahrscheinlich sind.
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