Wenn der frühere US-Präsident George W. Bush in der kommenden Woche das Nachbarland besucht, sollte er zur Folterung von Gefangenen verhört werden, erklärte die internationale Gruppe am Mittwoch in New York. «Es gibt erdrückende Beweise, dass Bush und andere hochrangige Politiker Folter und Freiheitsberaubung von Hunderten Menschen angeordnet haben», hieß es laut Human Rights Watch. Darunter seien auch mindestens zwei Kanadier. Bush will kommende Woche Surrey in der Nähe von Vancouver besuchen.
«Die Weigerung der US-Behörden, Bushs Verstrickung auch nur zu untersuchen, macht es für die kanadischen Strafverfolger umso wichtiger, ihre Pflichten ernst zu nehmen», hieß es weiter. Kanada habe die internationale Erklärung gegen Folter unterzeichnet, deshalb müsse das Land jetzt auch Farbe bekennen. «Kanadas Verpflichtung gegenüber den Menschenrechten sollte nicht ausgesetzt werden, nur weil ein ehemaliger US-Präsident zu Besuch kommt.» Human Rights Watch hatte bereits im September die Festnahme von Dick Cheney gefordert, der unter Bush Vizepräsident war. Cheney konnte Vancouver jedoch unbehelligt wieder verlassen.
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