US-Außenministerin Hillary Clinton bekräftigte, die ersten US-Soldaten sollten Afghanistan im Juli kommenden Jahres verlassen. Das Datum mache «sowohl die Dringlichkeit als auch unsere Entschlossenheit deutlich», sagte Clinton. Zugleich betonte sie aber, das Engagement ihrer Regierung in Afghanistan werde im Juli 2011 nicht enden.
NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen warnte vor einer voreiligen Festlegung auf einen Abzugstermin. Die Übergabe der Verantwortung an die einheimischen Sicherheitskräfte hänge von den Bedingungen im Land ab, «nicht vom Kalender», erklärte er.
Karsai will mehr Kontrolle über Hilfsgelder
Neben der Übergabe der Sicherheitsverantwortung forderte Karsai auch mehr Kontrolle über den Einsatz von Hilfsgeldern in Afghanistan. Spätestens in zwei Jahren sollten 50 Prozent der Entwicklungshilfe-Zahlungen aus dem Ausland an seine Regierung fließen, erklärte er.
Derzeit wird ein Großteil der Finanzhilfen über Hilfsorganisationen direkt in die Regionen geleitet. Hintergrund ist die Befürchtung, das Geld könnte in korrupten Regierungsbehörden versickern.
Karsai kritisierte indes, es fehle an einer Koordinierung der zahlreichen Hilfsprojekte. Die Anstrengungen sollten sich auf eine begrenzte Zahl landesweiter Programme und Projekte konzentrieren.
Wie prekär die Sicherheitslage derzeit noch ist, machte kurz vor Eröffnung der Konferenz ein Raketenangriff auf den Flughafen von Kabul deutlich. Er behinderte die Anreise von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und dem schwedischen Außenminister Carl Bildt, die Maschine musste auf dem US-Stützpunkt Bagram außerhalb von Kabul landen.
Bildt und Ban wurden anschließend mit Hubschraubern zum Konferenzzentrum geflogen. An der eintägigen Konferenz nehmen Vertreter von rund 70 Staaten und Organisationen teil.
(apn)
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