Die Fakten gehen zurück auf die Jahre 2002 bis 2007. Die Angeklagte sollen gefälschte Dokumente aus Portugal nach Luxemburg gebracht haben. Es geht konkret um Handelsermächtigungen. Um eine solche Ermächtigung zu erhalten müssen vor allem zwei Kriterien erfüllt werden. Zum einen muss der Antragsteller die notwendige Qualifikation beweisen und zum anderen muss ein Dokument vorgezeigt werden, welches die Ehrenhaftigkeit beweist. Zahlreiche Portugiesen, die eine Handelsermächtigung erhalten wollten, waren aber nicht im Besitz von beiden Dokumenten. Somit wurden sich in Portugal gefälschte Dokumente besorgt um alle Kriterien für eine Handelsermächtigung zu erfüllen.
Millionenhohe Summe
Die drei Hauptangeklagten, jene die beim Staat arbeiten, sollen im Mittelstandsministerium dafür gesorgt haben, dass der Antrag auf eine Handelsermächtigung angenommen wurde. Sie sollen somit verheimlicht haben, dass die Dokumente gefälscht waren. Damals war der CSV Mann Fernand Boden an der Spitze des Mittelstandsministeriums. Die Angeklagte sollen ebenfalls Geld für diese Praktiken einkassiert haben. Dabei soll es sich um Summen zwischen 3.000 und 20.000 Euro pro Handelsermächtigung gehandelt haben. Angeblich wurden knapp 400 solche falschen Ermächtigungen ausgestellt.
Man kann sich also ausrechnen um welche Summe es geht. Es ist vor allem ein interessanter Prozess, weil der Vorwurf einer kriminellen Organisation im Raum steht. Der angeklagte Staatsbeamte ist momentan im Ruhestand. Die zwei Angestellten aber arbeiten zur Zeit im Wohnungsbauministerium. Einer von beiden sitzt für die LSAP im Gemeinderat Junglinster.
15 Sitzungen vorgesehen
Beide letztgenannten wurde außerdem noch nicht auf disziplinarischem Plan verurteilt. Aufgeflogen ist die Affäre, weil plötzlich jede Menge Handelsermächtigungen im Handwerksbereich ausgestellt wurden. Daraufhin sind Zweifel aufgekommen ob bei diesen Ermächtigungen alles richtig gelaufen ist. Es hat unter anderem so lange gedauert (dir Fakten liegen bereits 15 Jahre zurück) weil das Ministerium die Fakten sehr spät an die Staatsanwaltschaft weitergereicht hat. Für diesen Prozess sind insgesamt 15 Sitzungen vorgesehen und er soll voraussichtlich bis zum 23. März dauern.
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