«Wenn etwas zubetoniert wird und an einer anderen Stelle Bäume gepflanzt werden, dann ist trotzdem ein Stück Natur weg», so die Landwirtschaftskammer am Freitag zum Naturschutzgesetz. All die Regeln, die im Gesetzentwurf auferlegt werden, würden das eigentliche Problem nicht lösen: «Das Wachstum, demografisch oder wirtschaftlich, ist der eigentliche Feind der Natur.»
Sie selbst sehen sich dagegen als Bewahrer der Natur. «Wenn es heute noch so viele grüne Flächen im Land gibt, dann ist das auch der Verdienst der Bauern», so die Aussage eines Mitarbeiters der Landwirtschaftskammer. Die Landwirte hätten, natürlich auch in ihrem eigenen Interesse, die Natur immer geschützt. Immerhin sei sie ihre Geschäftsgrundlage und die würde man ja nicht zerstören.
Sorgen um die Landwirtschaft
«Anstatt das eigentliche Problem anzugehen, erlegt das Gesetz den Landwirten strenge Auflagen und administrative Hürden», findet Marco Gaasch, Präsident der Landwirtschaftskammer. «Wenn einem Bauer verboten wird, zu düngen und er ein bisschen Entschädigung bekommt, kann er das Feld trotzdem nicht mehr benutzen», pflichtet ihm ein Mitarbeiter bei. Die Landwirtschaft in Luxemburg würde demnach darunter leiden.
Auch der Kompensierungs-Mechanismus, ein «Öko-Punkte»-System, sei problematisch. Wird die Natur zurückgedrängt, beispielsweise durch Bebauung, muss ihr laut Gesetzentwurf andernorts wieder mehr Platz gewährt werden, indem zum Beispiel Bäume gepflanzt werden. Diese Initiative sei eigentlich begrüßenswert. Die Kammer befürchtet aber, dass dies auf Kosten des landwirtschaftlichen Raum passieren wird, da sich an anderer Stelle kaum Öko-Punkte sammeln lassen.
Zu Demaart
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