Ein Inspekteur der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA ist bei einem Autounfall im Iran getötet worden. Ein zweiter Experte wurde bei dem Unfall verletzt.
Natans: In der unterirdischen Fabrik südöstlich von Teheran wird schwach angereichertes Uran produziert. Es wird für die Stromgewinnung, aber in hoch angereicherter Form auch für Atomwaffen benötigt. Für den Bau einer Atombombe müsste Uran auf 80 Prozent und mehr angereichert werden. (dpa/Iran)
Teheran: Der kleine Leichtwasserreaktor in der Hauptstadt wurde noch zu Zeiten des 1979 gestürzten Schahs mit US-Hilfe gebaut. Er soll Material für medizinische Zwecke produzieren. Dazu benötigt er angereichertes Uran. (Google Maps)
Isfahan: Im Zentrum der iranischen Kernforschung gibt es eine Anlage zur Produktion von Kernbrennstäben. Auch das in Zentrifugen zur Urananreicherung benötigte Hexafluoridgas wird südlich von Teheran hergestellt. (dpa/Taherkenareh)
Ghom: 2009 gab Teheran die Existenz einer weiteren, lange geheim gehaltenen Anreicherungsanlage südlich von Teheran zu, die noch nicht in Betrieb ist. Die Fabrik in einem Tunnelsystem auf einem früheren Militärgelände nahe der Schiiten-Hochburg Ghom bietet Platz für 3000 Zentrifugen zur Urananreicherung. (dpa/Digitalglobe ho)
Arak: Den USA ist seit 2002 die Existenz des unfertigen Schwerwasserreaktors im Westen des Landes bekannt. Hier fällt Plutonium an, das für die Bombenproduktion verwendet werden könnte. (dpa/Hamid Forutan)
Karadsch: Seit den 1990er Jahren arbeitet nahe der Hauptstadt ein Nuklearforschungszentrum, das vor allem medizinischen Zwecken dienen soll. (Tageblatt)
Buschehr: Nach der islamischen Revolution von 1979 zog sich die deutsche Kraftwerk Union (KWU) aus dem Projekt zurück. Später stiegen die Russen in Buschehr ein. In den beiden Atomreaktoren im Südwesten des Landes wurden im Oktober 2010 die ersten aus Russland gelieferten Brennelemente geladen - 35 Jahre nach Baubeginn. Im September 2011 ging Irans erstes Atomkraftwerk offiziell in Betrieb. (dpa/Abedin Taherkenareh)
Demnach stammt der getötete Inspekteur aus Südkorea, sein verletzter Kollege aus Slowenien. Die Behörde sei in Kontakt mit den Familien und mit den iranischen Behörden, heißt es in einer Mitteilung der IAEA am Dienstag in Wien.
Nach Medieninformationen aus dem Iran geschah der Unfall in der Provinz Marzaki südwestlich der Hauptstadt Teheran. In der Nähe wird ein Forschungsreaktor gebaut. Der Westen ist beunruhigt, weil in diesem Reaktortyp waffenfähiges Plutonium hergestellt werden könnte.
Streit um Zugang
Experten der IAEA sind regelmäßig im Land, um Atomanlagen zu kontrollieren. Streitpunkt mit der IAEA ist der Zugang zu Einrichtungen, in denen der Westen Arbeiten an einem möglichen geheimen militärischen Programm vermutet. Der Iran hat stets bestritten, Atomwaffen bauen zu wollen.
Teheran und die IAEA nehmen am Montag in Wien die Gespräche über das vermutete Atomprogramm wieder auf. Die letzten hatten zum Jahresbeginn keine Ergebnisse gebracht.
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