«Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn wird für sein Engagement für die europäische Integration mit dem Deutsch-Französischen Medienpreis 2016 geehrt», heißt es in der offiziellen Begründung des Deutsch-Französischen Journalistenpreis.
Asselborn habe als Mittler zwischen den großen und kleineren Ländern innerhalb der Europäischen Union und auf internationaler Ebene großes Ansehen erworben. Als ehrlicher Makler für europäische Grundwerte warne er vor dem Rückfall in Nationalismen sowie vor den Eingriffen in die Presse- und Meinungsfreiheit auf europäischer Ebene.
Weder Deutscher noch Franzose – Luxemburger
Besonders interessant: «Jean Asselborn ist der erste Träger des Deutsch-Französischen Medienpreises, der weder aus Deutschland noch aus Frankreich kommt.» Zu den bisherigen Preisträgern gehören Größen wie Valéry Giscard d’Estaing, Helmut Schmidt und Simone Veil.
Die Preisverleiher sehen den Sinn des Preises insgesamt in der Sensibilisierung, die zunehmend verloren ginge: «‹Frankreich? Deutschland? Das hatten wir doch alles schon.› Jeder Journalist, der schon einmal versucht hat, ein deutsch-französisches Thema in einer Redaktion zu platzieren, kennt diese Reaktion.»
Freundschaft pflegen
Allerdings sei das Wissen über die jeweiligen Nachbarn nicht besonders ausgeprägt. Vor diesem Hintergrund helfe der Preis die deutsch-französische Freundschaft zu pflegen und zu einem besseren gegenseitigen Verständnis beizutragen. Der Preis versuche deshalb seit 1983 gegen Klischees und für Verständnis zwischen den beiden Nachbarn zu werben. Was Asselborn regelmäßig tut – auch wenn es die großen Nachbarn nicht immer wahrhaben wollen.
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