Dienstag23. Dezember 2025

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Assange kämpft gegen Auslieferung

Assange kämpft gegen Auslieferung
(Reuters)

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Julian Assange wird weiter auf die Folter gespannt. Das höchste britische Gericht wird erst in einigen Wochen über seine Auslieferung entscheiden.

Am Donnerstag, dem zweiten und letzten Tag der Anhörung ging es vor allem um die Grundsatzfrage, ob ein EU-weiter Haftbefehl nur von einem Richter oder auch von der Staatsanwaltschaft oder dem Justizministerium eines Landes ausgestellt werden darf.

Die schwedische Anklägerin Clare Montgomery erklärte, der von ihnen ausgestellte europäische Haftbefehl sei rechtmäßig. Dass ein Haftbefehl nur von einem Gericht ausgestellt werden könne, wie es in Großbritannien der Fall sei, sei doch eher die Ausnahme. Sollte der Supreme Court der Verteidigung von Assange entsprechen, würde das Gericht «es vielleicht acht, vielleicht auch mehr europäischen Partnern unmöglich machen», mutmaßliche Verbrecher auszuliefern.

«Fall politisch motiviert»

Montgomery nannte mehrere Länder, in denen ein Haftbefehl auch ohne richterliche Anweisung möglich sei, darunter neben Schweden auch Dänemark und Finnland.

Assange hatte Berufung gegen die Entscheidung des Hohen Gerichts in London eingelegt, wonach seine Auslieferung nach Schweden rechtens sei, und war vor den Obersten Gerichtshof gezogen. Seiner Ansicht nach erfüllt der ausgestellte Haftbefehl nicht die Anforderungen des britischen Rechts. Assange wird in Schweden Vergewaltigung vorgeworfen. Er bestreitet die Vorwürfe und weigert sich, für eine Vernehmung nach Schweden zurückzukehren. Sein Fall sei politisch motiviert und er befürchte, keinen fairen Prozess zu erhalten, erklärte er.

Auslieferung wird erwartet

Experten gehen davon aus, dass der Supreme Court das Urteil der Vorinstanz bestätigen wird. Um den schnellen Austausch von Verdächtigen zwischen europäischen Ländern zu gewährleisten, haben britische Richter in der Vergangenheit dazu tendiert, sich den Gepflogenheiten der ausländischen Justizsysteme anzupassen. Karen Todner, Spezialistin für Auslieferungsrecht, hatte Anfang der Woche erklärt, sie wäre «sehr überrascht», wenn Assange den Rechtsstreit gewinnen würde.

Eine Entscheidung in dem seit nunmehr 14 Monaten andauernden Streit um Assanges Auslieferung wird in wenigen Wochen erwartet. Assange war am Donnerstag bei der Anhörung zugegen. Er lächelte im Vorbeigehen Demonstranten zu, die für seine Freilassung protestierten.