Assange befragte Hassan Nasrallah von London aus über eine Videoschaltung mit Hilfe von Dolmetschern. Zur Entwicklung in Syrien sprach sich Nasrallah für Dialog und Reformen aus – und warf den USA vor, das Land zu destabilisieren.
Zum Schluss stellte Assange Nasrallah eine provokante Frage zur Religion: «Sie haben gegen eine Hegemonie der Vereinigten Staaten gekämpft. Ist nicht Allah oder die Vorstellung eines Gottes die ultimative Supermacht und sollten Sie nicht als Freiheitskämpfer auch dafür eintreten, die Leute vom totalitären Konzept eines monotheistischen Gottes zu befreien?» Nasrallah antwortete, «die schöne Harmonie des Universums» könne nur von einem Gott geschaffen worden sein.
Angst vor Auslieferung
Der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks wehrt sich in Großbritannien, wo er sich unter strengen Auflagen aufhält, gegen seine Auslieferung nach Schweden. Dort wirft ihm die Justiz Vergewaltigung und sexuelle Belästigung von zwei Frauen vor. Assange befürchtet, von Schweden an die USA ausgeliefert zu werden und sieht hinter dem Verfahren einen möglichen Racheakt für Veröffentlichungen von Wikileaks.
Die Enthüllungsplattform hat Ende 2010 rund 250.000 interne Mitteilungen aus US-Botschaften in aller Welt veröffentlicht. Bereits zuvor hatte die Plattform große Mengen vertraulicher Daten aus dem US-Verteidigungsministerium zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan öffentlich gemacht.
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