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Arche Noah zum Anfassen

Arche Noah zum Anfassen
(Ark Encounter)

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Der US-Bundesstaat Kentucky ist um eine Attraktion reicher. Am Donnerstag eröffnet dort ein 1-zu-1-Modell der Arche Noah seine Schotte für die interessierten Besucher.

Ab dem 7. Juli können interessierte Besucher in Williamstown (Kentucky) ein Modell der Arche Noah besichtigen. Die Erschaffer der «Ark Encounter» haben das biblische Schiff in Orginalgröße nachgebaut.

«Ark Encounrer zeigt eine Arche Noah in voller Größe, gebaut nach den Angaben die in der Bibel zu finden sind. Mit 510 Fuß Länge, 85 Fuß Breite und 51 Fuß Höhe ist dies ein Wunder moderner Ingenieurskunst und wird Jung und Alt begeistern,» heißt es auf der Internetseite der Macher. «Ab dem Moment in dem sie zu uns Abbiegen und die riesige Arche sehen, über die freundlichen Tiere im Zoo, zu den Ausstellungsstücken in der Arche bei denen ihnen der Mund offenstehen bleibt, werden Sie die Seiten der Bibel so erleben wie nie zuvor», versprichen die Erbauer vollmundig.

Hinter dem Projekt, das Medienberichten zufolge 100 Millionen Euro gekostet haben soll steckt der kreationistische Aktivist Kenneth Alfred Ham, genannt Ken Ham. «Wir bauen die Arche nicht als Entertainment», so Ham gegenüber New York Times. «Ich meine, es ist nicht wie Disney oder Universal, nur dazu da, dass Leute sich amüsieren. Es hat eine religiöse Bedeutung. Wir sind Christen und wollen die christliche Botschaft verbreiten.»

Groteske Vorstellung

Ham ist ein überzeugter Kreationist. Diese Bewegung ist insbesondere in den USA aktiv und hat Millionen Anhänger. Sie glauben daran, dass die Bibel wörtlich zu nehmen ist, insbesondere was die Schöpfungsgeschichte betrifft. Demnach ist die Erde, in der Meinung der Kreationisten, nur rund 6.000 Jahre alt und nicht etwa 4,6 Milliarden Jahre. Die Erde wurde demnach auch binnen sechs Tagen von Gott geschaffen und nicht etwa in einem kosmologischen Prozess über Milliarden Jahre. Die Idee, dass der Mensch mit anderen Affen verwand sein soll, ist für Kreationisten eine geradezu groteske Vorstellung.

Es ist nicht der erste Coup von Ham. Er ist außerdem Gründer des «Creation Museums» und Initiator und Präsident des Vereins «Answers in Genesis» (Antworten in der Genesis). Der Verein gibt Antworten auf alle wichtigen Fragen des Lebens. Zum Beispiel gab es Dinosaurier wirklich? Die Antwort: «Ja, sie wurden zusammen mit dem Menschen am sechsten Tag erschaffen.» Und ja: Die Bilder vom Bau der Arche zeigen auch lebensgroße Nachbauen von Raptoren. Über die Internetseite des Organisation kommuniziert Ham auch seine ablehnende konservative Haltung zu gesellschaftlichen Themen wie der Ehe von Homosexuellen und Abteibung – immer unter Berufung auf die Bibel.

Jeden mit Gottes Wort erreichen

Für den der bereit ist Hams Thesen zu glauben bietet die Lebensgroße Arche Noah sicher interessante Antworten auf alle Relevanten Fragen. So etwa: «Wie pflegte und fütterte Noah alle Tiere?» und «Wie passten alle Tiere in die Arche?». Résumé: Klappte. Die Arche hatte natürlich nicht alle Spezien an Bord. Vielmehr eine Gruppe von Tieren aus denen sich dann wieder die komplette Vielfallt an Tieren entwickelte. Dass das dann doch wieder irgendwie die Evolution mit anspricht, stört die Besucher sicher wenig.

Ham ist derweil der Auffassung, dass die Welt sich derzeit in einem Zustand des Frevels befinden (so wie damals als Gott die Idee hatte die große Mehrheit der Menschen mittels Flut zu töten und Noah den Auftrag gab die Arche zu bauen). Aber: jeder ist in der neuen Arche Willkommen. Ham schreibt: «Aus den Anfragen die ich von Reportern kriege lese ich heraus, dass sie denken, nur weil wir uns gegen die «Homoehe» (Anführungszeichen im Orginal, a.d.Red.), Abtreibung und andere Themen aussprechen, jene die nicht mit uns einer Meinung sind nicht auf der Arche Willkommen sind. Nichts ist weiter von der Wahrheit entfernt.» Ham weiter: «Wir wollen jede Gruppe von Menschen mit Gottes Wort erreichen.»