Knapp acht Monate nach dem Start seines Systems OS X 10.7 Lion stellte Apple am Donnerstag die Nachfolgeversion 10.8 Mountain Lion vor. Apple tritt damit in direkte Konkurrenz zum weltweit führenden Software-Konzern Microsoft, der voraussichtlich im Herbst sein neues System Windows 8 auf den Markt bringt.
«Der Mac ist sehr erfolgreich, wächst nun schon seit 23 Quartalen kontinuierlich schneller als der PC, und mit Mountain Lion werden die Dinge sogar noch besser», sagte Marketing-Chef Philip Schiller. Apple übernimmt bei seinem neuen Mac-System etliche Anwendungen und Funktionalitäten aus seinem Mobilsystem iOS, das auf dem iPhone und iPad eingesetzt wird. Vor allem verstärkt Apple mit Mountain Lion aber die Anbindung des Rechners an den hauseigenen Online-Dienst iCloud.
Internet-Wolke
So können Mac-Anwender künftig ohne Extra-Programme oder Erweiterungen ihre Dokumente online «in der Internet-Wolke» speichern und mit ihren Mobilgeräten synchronisieren. Diese Funktion findet man zunächst in Programmen von Apple wie Pages (Textverarbeitung) oder Numbers (Tabellenkalkulation). Über eine Schnittstelle können aber auch andere Software-Hersteller auf die iCloud-Funktion zugreifen.
In sein neues System integriert Apple auch den Kurzmitteilungsdienst Twitter, so dass man beispielsweise aus einem Fotobearbeitungsprogramm direkt Bilder an Twitter senden kann. Unter dem Begriff «Gatekeeper» (engl. für Torwächter) führt Apple ein abgestuftes Sicherheitskonzept ein, um die Infizierung von Macintosh-Rechnern mit Schadsoftware zu unterbinden.
Vorversion online
Apple kündigte an, eine Vorversion des Systems noch am Donnerstag für registrierte Software-Entwickler zum Herunterladen bereitzustellen. Die endgültige Version von OS X 10.8 Mountain Lion wird dann im Sommer über dem Mac App Store von Apple online vertrieben. Zum Preis des neuen Systems machte Apple keine Angaben. Das letzte Mac-OS-Upgrade auf die Vorgängerversion Lion hatte 24 Euro gekostet.
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