Eigentlich gleicht es einem Trauerspiel und verdeutlicht, wie verunsichert Europa ist: Eine neue Partei wird ins Leben gerufen – und schon zittern die Volksparteien. Man muss bei weitem nicht mit Emmanuel Macron einverstanden sein, doch es ist mit Sicherheit übertrieben, ihn für die aktuellen Entwicklungen in Frankreich verantwortlich zu machen.
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Der Niedergang der Sozialisten hat nichts mit dem „Shootingstar“ Macron zu tun, sondern lediglich mit der Unfähigkeit der aktuellen Regierung, eine kohärente Innen- und Wirtschaftspolitik umzusetzen.
Es mag stimmen, dass Macron Präsident Hollande nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst hat. Er demütigte ihn ganz einfach. Doch dies sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass gerade Frankreichs Sozialisten Weltmeister darin sind, sich selbst zu zerlegen und politische Talente zu ignorieren.
Der linke und jetzt auch der rechtsliberale Wirtschaftsflügel lösen sich vom PS. Die seit Jahren anhaltenden Erosionserscheinungen könnten nur durch eine mutige und dynamische Politik gestoppt werden. Doch das Gegenteil ist der Fall.
Mittlerweile stellt sich selbst Hollandes Regierung nach dessen enttäuschenden Jahren als Präsident die Frage, wie sie mit ihm umgehen beziehungsweise ihn loswerden könnte. Wer am Ende von diesen Auflösungserscheinungen profitieren könnte, ist klar: Marine Le Pens rechtsextremer Front national.
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