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Angeklagter beim «Leutnant Kishe» inspiriert

Angeklagter beim «Leutnant Kishe» inspiriert

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Vor einem Aachener Gericht stand jetzt ein Einwohner aus dem deutschen Eifelstädtchen Roetgen, der sich wahrscheinlich bei der Romanfigur des Leutnant Kishe des russischen Schriftstellers Juri Nikolajewitsch Tynjarow (1894-1943) inspiriert hatte.

Ging es bei der literarischen Vorgabe um einen fiktiven Offizier, der irrtümlicherweise von düsteren Bürokraten „geboren“ wurde und in der wirren Zarenzeit ergo auch weiterleben musste, in der Armee Karriere machte und schließlich mit einem Staatsakt zu Grabe getragen wurde, so hielt sich der 44-jährige aus der Eifel-Provinz an ein einfaches Szenario unserer Zeit.

Er erfand unter falschen Namen Personen, meldete sie bei einer Versicherung an, ließ sie später das Zeitliche segnen und kassierte auf diese Weise geschätzte 100.000 Euro ein. Selbst seinen eigenen Tod hatte er inszeniert, um der Verhaftung zu entgehen.

Das Aachener Gericht hatte wenig Verständnis für den modernen „Leutnant Kishe“. Es verdonnerte den Angeklagten wegen Betrug und Urkundenfälschung zu einer Haftstrafe von fünf Jahren.