Der britische Fiskus ermittelt gegen Amazon. Der Konzern macht Milliarden Umsätze, zahlt aber kaum Unternehmenssteuer. Umgeht das Unternehmen die britische Steuer, indem es die Bezahlungen über die Zentrale in Luxemburg abrechnet, fragen britische Medien am Donnerstag.
Der Konzern betreibt zwar große Dependancen in Ländern wie Großbritannien, um das örtliche Versandgeschäft abzuwickeln. Offiziell firmiert Amazon Großbritannien als Unternehmen zum Ausführen von Aufträgen. Die Zahlungen dagegen laufen über die Zentrale in Luxemburg, die sogenannte «Amazon EU Sarl». Diese firmiert als Besitzerin des Großbritannien-Geschäfts, schreibt Spiegel-Online und beruft sich auf das Fachmagazin «The Bookseller».
Riesenumsatz, wenig Steuern
Laut «Guardian» hat der Konzern in Großbritannien in den vergangenen drei Jahren zwischen 7,6 Milliarden und 10, 3 Milliarden Pfund umgesetzt. Gemessen an der durchschnittlichen Marge des Unternehmens (3,5 Prozet), wären zu versteuernde Gewinne von 266 bis 360 Millionen Pfund angefallen. Und damit Unternehmensteuern von rund 100 Millionen Pfund fällig.
Doch in den vergangenen neun Jahren hat der Konzern tatsächlich nur drei Millionen Pfund an Unternehmenssteuer bezahlt, schreibt das Blatt. Der «Guardian» beruft sich dabei auf ein Dokument, das der Konzern bei der Börsenaufsicht SEC eingereicht hat.
Amazon-Luxemburg beschäftigt 134 Menschen. Das Unternehmen schweigt zu den Vorwürfen.
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