Der European Song Contest hat schon mal bessere Tage erlebt. Und trotzdem, in bestimmten Kreisen genießt der gern Eurovision abgekürzte Musikwettbewerb Kultstatus. Das ist zum Beispiel bei Schwulen und Lesben der Fall. Und genau hier hat auch Luxemburg eine große Rolle gespielt, die Tradition quasi begründet. So wurde die Spur gelegt, um dem etwas miefigen Schlager-Wettbewerb einen Rest an Flair und Glamour zu verleihen.
Als «Outing» des Wettbewerbs gilt vielen heute bereits das Jahr 1961. In einer Zeit, in der Homosexualität in vielen Ländern noch strafbar war, sang der für Luxemburg startende Franzose Jean-Claude Pascal «Nous les amoureux» und darin die Zeile «Nous, les amoureux – on voudrait nous séparer».
Jahre nach seinem Sieg outete er sich und gab an, dass es ihm um homosexuelle Leidenschaften gegangen war.
Hier der Originaltext und das Video:
Nous les amoureux – on voudrait nous séparer
On voudrait nous empêcher d’être heureux
Nous, les amoureux – il paraît que c’est l’enfer
Qui nous guette ou bien le fer et le feu
C’est vrai, les imbéciles et les méchants
Nous font du mal, nous jouent des tours
Pourtant rien n’est plus évident que l’amour
Nous, les amoureux, nous ne pouvons rien contre eux
Ils sont mille et l’on est deux, les amoureux
Mais l’heure va sonner les nuits moins difficiles
Et je pourrai t’aimer sans qu’on en parle en ville
C’est promis, c’est écrit
Nous les amoureux – le soleil brille pour nous
Et l’on dort sur les genoux du Bon Dieu
Nous, les amoureux – Il nous a donné le droit
Au bonheur et à la joie d’être deux
Alors, les sans-amour, les mal-aimés
Il faudra bien nous acquitter
Vous qui n’avez jamais été condamnés
Nous, les amoureux, nous allons vivre sans vous
Car le ciel est avec nous, les amoureux
Am Samstag ist es wieder soweit. Insgesamt 26 Länder treten dann in dem weltweit am meisten beachteten Musikwettbewerb gegeneinander an. Gastgeber Ukraine und die fünf großen ESC-Geldgeber waren im Vorfeld gesetzt. In den nun beendeten zwei Halbfinals qualifizierten sich jeweils zehn weitere Länder.
Wettbüros sagen Sieg Italiens voraus
Darunter ist das in den Wettbüros hoch gehandelte Bulgarien ebenso wie Weißrussland, Kroatien, Ungarn, Israel, Rumänien, Norwegen sowie Nachbarländer Österreich, Niederlande und Dänemark. Nach einer inzwischen mehrjährigen Pleitenserie ist dagegen das mit sieben Siegen erfolgreichste ESC-Teilnehmerland Irland erneut ausgeschieden.
Geht es nach den in den vergangenen Jahren so treffsicheren Wettbüros dürfte Italien am Samstag das Finale gewinnen. Francesco Gabbani liegt schon seit Tagen stabil vorne.
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