Freitag19. Dezember 2025

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Aktivist berichtet von Folter im Gefängnis

Aktivist berichtet von Folter im Gefängnis
(Dieu Nalio Chery)

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Ein inhaftierter russischer Regierungsgegner hat von Folter durch Gefängnisaufseher berichtet. Er werde regelmäßig angegriffen und zum Ausziehen gezwungen – sein Kopf sei einige Male in eine Klospülung gesteckt worden, schrieb Idlar Dadin in einem Brief an seine Frau. Dieser wurde am Dienstag an diverse Medien in Russland weitergeleitet.

Am 12. September etwa, so geht aus dem Schreiben hervor, hätten die Gefängnisaufseher Dadins Hände hinter seinem Rücken mit Handschellen befestigt und ihn dann daran hochgehängt. «Wenn ich noch einmal Folter, Schlägen und Vergewaltigung ausgesetzt bin, werde ich wohl kaum mehr als eine Woche durchhalten», war in dem Brief des Aktivisten zu lesen.

Der stellvertretende Vorsitzende der russischen Haftanstalten bezweifelte die schriftlichen Angaben. An Dadin sei keine körperliche Verletzung gefunden worden, sagte Waleri Maksimenko der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Die oppositionelle Moskauer Zeitung «Nowaja Gaseta» zitierte einen Vertreter des örtlichen Gefängnisses, demzufolge Dadin zwar körperlicher Gewalt ausgesetzt worden war. Dies sei aber lediglich geschehen, als er sich den Aufsehern widersetzt habe.

Zweieinhalbjährige Haftstrafe

Dadin war zu einer zweieinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt worden, nachdem er ein neues, strenges Gesetz zur Einschränkung von öffentlichen Demonstrationen gebrochen hatte. Menschenrechtsorganisationen sehen in ihm einen politischen Gefangenen, der zuvor friedlich protestiert hatte.