Donnerstag18. Dezember 2025

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Airbus liefert sein 10.000. Flugzeug

Airbus liefert sein 10.000. Flugzeug

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Mit der Auslieferung des 10.000. Flugzeugs hat Airbus seine bisher höchste Fertigungsrate erreicht.

Bei wolkenverhangenem Himmel parkte die Maschine mit ihrem weiß-blauen Design und dem Kennzeichen 9V-SMF hinter Ballons mit der aufgedruckten Jubiläums-Zahl. Es ist die 43. Maschine dieses Typs, die der Konzern bisher auslieferte. Die übergebene A350-900 ist die sechste von insgesamt 67 bestellten Maschinen dieses Typs für Singapore Airlines.

Geschmückt mit dem Logo „10,000th Airbus“ wird das Flugzeug noch in diesem Monat die neuen Nonstop-Dienste der Airline zwischen Singapur und San Francisco eröffnen. Airbus plant, dieses Jahr mindestens 650 Flugzeuge seiner umfangreichen Produktpalette mit einer Kapazität von 100 bis über 600 Sitzen auszuliefern.

Airbus-Chef Tom Enders verwies in seiner Rede auf die rasante Entwicklung des Konzerns, seit vor mehr als 42 Jahren der allererste Verkehrs-Jet aus seiner Produktionshalle rollte. Insgesamt 19 Jahre brauchte Airbus, um seine ersten 1000 Flugzeuge auszuliefern – heute werden genauso viele Jets in gerade mal 19 Monaten produziert.

Airbus lieferte am 10. Mai 1974 sein erstes Flugzeug, eine A300B2, an Air France aus. Das Unternehmen war mit der A300 und A310 anfangs ausschließlich im Widebody-Sektor aktiv. Mitte der 1980er-Jahre expandierte es mit der Einführung des Bestsellermodells A320 in den Single-Aisle-Markt.

A320-Technologien, die neue Maßstäbe im Flugzeugbau setzten, wurden Anfang der 1990er-Jahre auf die A330 und A340 übertragen. Single-Aisle- und Widebody-Flugzeuge zeichneten sich damit erstmals durch ähnliche Betriebseigenschaften aus. Diese weitreichende technische Kommunalität ist einzigartig für die Flugzeugtypen von Airbus. Das Unternehmen hat dieses Prinzip seitdem über die gesamte Produktpalette hinweg beibehalten – bis hin zur doppelstöckigen A380 und dem völlig neuen Langstreckenmodell A350 XWB, das letztes Jahr in Dienst gestellt wurde.

Trendsetter

Zwischen den beiden Daten steht eine stürmische Entwicklung. Airbus knackte nicht nur erfolgreich die Dominanz des US-Konkurrenten Boeing, sondern sorgte auch immer wieder mit technologischen Neuerungen für Aufsehen in der Luftfahrt-Branche.

Der Großraumjet A350 gilt als Trendsetter, die asiatische Singapore Airlines als treuer Airbus-Partner. Sie war Erstkunde des Großraum-Jets A380 und stand damit schon einmal in vorderster Linie bei einem dieser Meilensteine. Die A380 sollte Boeings Jumbo-Jet B747 übertrumpfen, dessen Produktionsende sich nun abzeichnet. Doch auch Airbus musste dazulernen: Die Giganten am Himmel sind nicht mehr so gefragt wie früher. Fluggesellschaften setzen heute verstärkt auf mittelgroße Langstreckenjets.

Die Folge: Prall gefüllten Auftragsbüchern für kleinere Passagierjets steht bei Airbus eine schleppende Nachfrage nach seinen A380 gegenüber. Auch wenn Airbus mit Verweis auf die großen, überfüllten Drehkreuze deren Nutzen betont: Sie entwickelten sich längst zum Ladenhüter. Umso willkommener war daher das Bekenntnis von Singapore-Airlines-Chef Goh Choom Phong in Toulouse, dass die Airline auch weiterhin ein treuer A380-Kunde bleiben und im kommenden Jahr weitere in Dienst stellen will.

Singapore Airlines erteilte 1979 ihren ersten Auftrag bei Airbus und bestellte in den Jahren darauf selbst oder über ihre Tochtergesellschaften sukzessiv jedes neue Airbus-Modell. Heute betreibt der Mainline-Carrier die A330, A350 XWB und A380, während seine Regionaltöchter Silkair und Tigerair Flugzeuge aus der A320-Familie von Single-Aisle-Jets einsetzen.

Fortwährende Optimierung ließ die Produktpalette über die Jahre immer stärker werden. Jede nachfolgende Entwicklung brachte bedeutsame Vorteile bei Treibstoffeffizienz, Betriebszuverlässigkeit und Passagierkomfort. In den letzten Jahren investierte Airbus in die die A320neo-Familie, die dieses Jahr den kommerziellen Flugdienst aufgenommen hat, sowie in die A330neo-Familie, die sich derzeit in Entwicklung befindet (die erste Auslieferung ist für Ende 2017 geplant).

Auch die zweite Version der völlig neuen A350 XWB hat inzwischen ein weit fortgeschrittenes Entwicklungsstadium erreicht: Die A350-1000 soll noch dieses Jahr ihren Erstflug absolvieren und in der zweiten Hälfe 2017 erstmals ausgeliefert werden. Gemeinsam werden die Mitglieder der A350 XWB-Familie Langstreckenflüge im Segment der größeren Twin-Aisle-Flugzeuge neu definieren. Sie verbrauchen 25 Prozent weniger Treibstoff und erhöhen mit größerem persönlichen Freiraum den Passagierkomfort in allen Klassen.

Die aktuelle Airbus-Palette umfasst insgesamt 16 Modelle in den vier Flugzeugfamilien A320, A330, A350 XWB und A380. Der Konzern hat bisher über 16.700 Bestellungen für seine verschiedenen Modelle verbucht. Airbus-Flugzeuge fliegen heute bei mehr als 400 Airlines weltweit.