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925 Millionen Menschen müssen hungern

925 Millionen Menschen müssen hungern
(dpa)

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Weltweit hungern 925 Millionen Menschen, doch ein Ende der Nahrungsmittelkrise und der steigenden Preise ist nicht in Sicht. Drei UN-Organisationen fordern jetzt Gegenmaßnahmen.

Die hohen und unberechenbaren Nahrungsmittelpreise bedrohen vor allem die Ärmsten auf der Welt immer heftiger – deshalb wollen die Vereinten Nationen die Landwirtschaft effizienter gestalten und mehr Investitionen fördern. Die UN-Organisationen FAO, Ifad und WFP forderten am Montag in ihrem in Rom veröffentlichten Welthungerbericht 2011 unter anderem eine Eindämmung der Verschwendung von Nahrungsmitteln in entwickelten Ländern durch Erziehung und Politik. In den ärmeren Ländern müssten auf der anderen Seite die Bedingungen für die Landwirtschaft verbessert werden.

Dem Bericht zufolge hungern auf der Welt etwa 925 Millionen Menschen. Und Krisen wie die gegenwärtige am Horn von Afrika zeigten, dass das UN-Milleniumsziel, den Anteil der weltweit Hungernden bis 2015 zu halbieren, in Gefahr sei. «Aber selbst wenn wir das Ziel bis 2015 erreichten, wären immer noch 600 Millionen Menschen in Entwicklungsländern unterernährt», hieß es. Das könne nicht akzeptiert werden.

«Energisch handeln»

«Die gesamte internationale Gemeinschaft muss heute handeln und zwar energisch, um Unsicherheiten in der Nahrungsmittelversorgung des Planeten auszurotten», verlangten die Leiter von FAO, Ifad und WFP, Jacques Diouf, Kanayo F. Nwanze und Josette Sheeran.

Kritisch äußerten sie sich zum Thema Biokraftstoffe. «Die Nachfrage von Verbrauchern in rasch wachsenden Volkswirtschaften wird zunehmen, die Weltbevölkerung wächst weiter und ein Ausbau bei den Biokraftstoffen wird zusätzlichen Nachfragedruck auf das Nahrungsmittelsystem ausüben», heißt es in dem Bericht. Aber auch immer häufigere Wetterkatastrophen könnten in diesem Jahrzehnt die Schwankungen bei den Preisen für Nahrungsmittel noch verstärken.

Als verantwortlich gilt aber nicht nur das Klima: Auch Spekulationen mit Nahrungsmitteln stehen in der Kritik, die Preise in die Höhe zu treiben.