Der Industriedienstleister Ferrostaal muss mit knapp 140 Millionen Euro für Schmiergeldzahlungen büßen, die der Firma nach der Jahrtausendwende lukrative U-Boot-Aufträge in Griechenland und Portugal einbrachten. Ein ehemaliger Vorstand und ein früherer Prokurist, die die Bestechungen eingefädelt hatten, wurden am Dienstag vor dem Landgericht München zu Freiheitsstrafen von jeweils zwei Jahren auf Bewährung sowie zu Geldstrafen von 36.000 beziehungsweise 18.000 Euro verurteilt. Bei der Münchner Justiz laufen derzeit noch Verfahren gegen rund 50 Verdächtige im Zusammenhang mit Schmiergeldaffären bei Ferrostaal.
Die Affäre hatte für große Verstimmung gesorgt, nachdem der Münchner Lastwagenbauer MAN die Tochter Ferrostaal an den arabischen Staatsfonds IPIC (International Petroleum Investment Company)
verkauft hatte. Der Schmiergeldskandal war erst nach dem Verkauf bekanntgeworden. Es entspann sich ein heftiger Streit um die Folgekosten zwischen MAN und dem Staatsfonds.
Erst vor kurzem präsentierten MAN und IPIC eine Lösung. MAN kauft seinen an IPIC veräußerten Anteil von 70 Prozent für 350 Millionen Euro zurück und reicht dann das gesamte Unternehmen für bis zu 160 Millionen Euro an die Beteiligungsgesellschaft MPC weiter.
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