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1.200 «délits de grande vitesse»

1.200 «délits de grande vitesse»

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Rund 40.000 Autofahrer wurden seit Anfang März wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen geblitzt. 1.200 Mal handelte es sich dabei um ein „délit de grande vitesse“.

Rund einen Monat nach Inbetriebnahme der fixen Radaranlagen zogen die Abgeordneten gestern im Rahmen einer Aktualitätsdebatte eine erste Bilanz. Gleichzeitig kündigte Verkehrsminister François Bausch an, dass ab dem 9. Mai auch fünf neue mobile Anlagen in Betrieb genommen werden.

Seit Inbetriebnahme gab es 33.194 gebührenpflichtige Verwarnungen. 2.044 Mal erfolgte eine Verbalisierung mit Abzug von 2 Punkten, 1.182 Mal eine Verbalisierung mit 6 Punkten. (délit de grande vitesse). Ein Fahrer wurde am gleichen Tag zweimal wegen einem „délit de grande vitesse“ geblitzt, einer an einem Tag zehn Mal wegen Geschwindigkeitsüberschreitung. Fast ein Viertel der knapp 40.000 Blitzer entfielen allein auf die Anlage am Kreisel in Merl. Ein Standort, der in den sozialen Medien heftig kritisiert wird und den auch einige Abgeordnete gestern kritisch sahen. Unter den geblitzten Fahrzeugen waren neben 25.000 luxemburgischen u.a. 3.500 aus Belgien, 2.800 aus Frankreich und 1.900 aus Deutschland.

Bei den rund 40.000 Autofahrern, die seit Anfang März geblitzt wurden, handelte es sich in 1.200 Fällen um ein „délit de grande vitesse“ (Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit um mehr als 50 Prozent). Vor allem diese zweite Zahl zeige, wie notwendig die Radaranlagen seien, hieß von allen Bänken. Die ADR und CSV fanden allerdings, man solle die Toleranzgrenze höher ansetzen (Link).

Schweizer Modell

Eine Forderung, die von Minister Bausch allerdings energisch zurückgewiesen wurde. System und Toleranzen seien „zu 100 Prozent Schweizer Modell“. Dort habe es sich so bewährt und er wisse von zahlreichen Luxemburgern, daß sie bei Fahrten durch die Schweiz kein Problem damit haben. „Weshalb sollen diese Toleranzen dann in Luxemburg nicht umsetzbar sein?“, fragte er. Entgegenkommen zeigte Bausch derweil in Sachen bessere, transparentere Signalation. Das sei „eine Baustelle, die sogar über die reinen Radaranlagen hinausgeht“, räumte er ein.

Am Ende der Debatte folgte dann auch die Information, dass zu den festen Radaranlagen bis zum 15. Juni fünf mobile hinzukommen werden. Die Probephase wird am 9. Mai anlaufen.

Anders als bei der Einführung der festen Radaranlagen werden die Blitzer während der Testphase aber echt und gebührenpflichtig sein.