„Kann man in Differdingen …?“

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Carole Dieschbourg fordert in einer Stellungnahme im Luxemburger Wort vom 21. Oktober 2017: „Das Hauptanliegen der Politik muss das Vorsorgeprinzip bleiben – zum wirksamen Schutz von Mensch und Umwelt.“ Sie erläutert in ihrem Text, wie dieses Vorsorgeprinzip bei den Zulassungsverfahren von Chemikalien bisher vernachlässigt wurde und in Zukunft bestimmend sein muss.

Am Beispiel Glyphosat zeigt sich die Schwierigkeit für die Politik, Entscheidungen zu treffen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse widersprüchlich sind (Glyphosat krebserregend oder nicht? Wenn ja, ab welcher Menge? Nur für Tiere? Den EU-Prüfagenturen vertrauen? Oder der WHO?) und wenn starke Lobbys (Pestizid-Produzenten, Bauernverbände, Umweltverbände) ihre Meinungsführerschaft durchzusetzen versuchen. In der EU besteht man im Gegensatz zu den USA (s. TTIP) auf dem Vorsorgeprinzip. Der Mensch darf kein Versuchskaninchen sein. Asbest, Contergan, Dioxin … Die Europäer haben dazugelernt. Gut so. In Differdingen benutzen die Kommunalbetriebe kein Glyphosat mehr. Man geht auf Nummer sicher.

Kann man dann aber in Differdingen auf einem von Erzminen durchlöcherten Hügel, in nur 500 m Entfernung zu den ersten Häusern, 200 m hohe Windrad-Giganten auftürmen? Sicherheit garantiert (obwohl die Studien des Betreibers selber vor Einstürzen warnen)? Kann man dann aber in 500 m Entfernung zum Dorf 200 m hohe Windräder aufrichten, für die die Feuerwehr anscheinend keine Brandschutzmaßnahmen kennt? Keine Gefahr bei Unfällen (wie es sie immer wieder gegeben hat)? Kann man dann aber Windrad-Giganten so nahe über den Köpfen der Oberkorner Familien drehen lassen, dass schon die Lärmemission-Prognosen des Betreibers vor gesetzüberschreitenden Betriebsgeräuschen warnen? Kein Risiko, dass unsere Kinder nicht mehr schlafen können (wie an vielen Orten bei zu nahen Windrädern)? Kann man dann über Menschen lachen, die Angst haben vor dem Infraschall, der von diesen Windrädern ausgeht und die Gesundheit der Kinder in Differdingen bedroht? Null Risiko weil es zwar Hinweise gibt, jedoch keinen endgültigen wissenschaftlichen Beweis)?

Die betroffenen Familien lachen nicht, wir haben Angst. An vielen Orten, in Belgien, Frankreich und Deutschland etwa, leiden Menschen, weil Riesen-Windräder zu nahe an ihren Häusern gebaut wurden. Dort werden jetzt vielerorts von Politikern aller politischen Couleur Mindestabstände zu Windrädern eingeführt oder vergrößert. Ministerin Dieschbourg setzt auf das Vorsorgeprinzip. Konsequent sein, bitte: Vorsorge auch bei Windparks!

Familie Fratini Rodriguez,
Familie Ginepri Tomé,
Familie Theis Ferretti

Mistral
24. November 2017 - 14.45

...und die massive Entwertung des Eigenheims und der Umgebung durch die Windspargel. Alle bezahlen den Atomkraftausstieg,irgendwie. Und wenn kein Wind bläst und keine Sonne scheint wird's auch noch dunkel auf der Mattscheibe.