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Mobile Geschichte wird geschrieben

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Zeitgleich zum Fahrplanwechsel der CFL wurden zwei neue Zughaltestellen, Howald und Pfaffenthal-Kirchberg, die Standseilbahn der CFL und die Tram in Präsenz der obersten Landesvertreter eingeweiht. Mit dieser Einweihung wurde ein neues Stück Mobilität in Luxemburg geschrieben.

Zur ersten Einweihung an diesem Tag kam es auf der Haltestelle Howald, wo einer der neun «Pôles d’échange multimodal» entstehen wird. Ab da ging es per Zug zur neuen, auf mehreren Ebenen gebauten Haltestelle Pfaffenthal-Kirchberg. Hier kann man die Standseilbahn der CFL nutzen, um zum Plateau du Kirchberg zu gelangen.
Die Standseilbahn, ein Novum für unser Land, besteht aus zwei unabhängig voneinander funktionierenden Systemen mit jeweils zwei Kabinen. In exakt einer Minute und drei Sekunden werden die 200 Meter sowie ein Höhenunterschied von 40 Metern bewältigt.

Bis zu 7.200 Personen können pro Stunde transportiert werden und von der Haltestelle Pfaffenthal-Kirchberg zum oben gelegenen Plateau gelangen. Eine Meisterleistung der nationalen Eisenbahngesellschaft CFL, welche die beiden Haltestellen und die Standseilbahn in Rekordzeit fristgerecht zum 10. Dezember fertiggestellt hat. All jenen Mitarbeitern, welche dazu beitragen haben, dies zu vervollständigen, soll auf dieser Stelle seitens des FNCTTFEL-Landesverbandes gratuliert und gedankt werden. Die Regierung bedankte sich ihrerseits bei der CFL für die 20% Kosteneinsparung, gerechnet auf den Kostenvoranschlag, beim Bau dieses grandiosen Projektes.

Ausbau der Tram

Angekommen auf dem Plateau du Kirchberg können wir dann endlich auf die ebenfalls am 10. Dezember eingeweihte Tram umsteigen. Im Gegensatz zur Standseilbahn der CFL ist die Tram kein Novum für unser Land. Bis 1964 fuhr sie durch unsere Hauptstadt, bis sie den damalig hochgepriesenen Bussen weichen musste. Ein großer Fehler, der heute eingesehen wird. Anfangs wird die Tram im 15-Minuten-Takt die Mitreisenden von der Haltestelle «Rout Bréck-Pafendall», welche sich direkt neben der Plattform der Standseilbahn auf Kirchberg befindet, zur Luxexpo befördern.

Schlussendlich soll die komplette Tramstrecke vom Findel über den Kirchberg und den Hauptbahnhof bis hin zur Cloche d’Or führen. Direkt neben der Tramhaltestelle Luxexpo wurde der neue «Tramsschapp» mit dem Verwaltungsgebäude und den Werkstätten der Luxtram S.A. gebaut. Ein hervorragendes Projekt, um die Mobilität in der luxemburgischen Hauptstadt zu verbessern. Derzeit sind unsere nationalen Politiker sich noch nicht recht im Klaren darüber, wer sich die Lorbeeren der Luxtram aufsetzen darf. Ich behaupte aber einmal, dass dies die Benutzer nicht sonderlich interessiert.

Das Wichtigste ist, dass die Tram schlussendlich gebaut wurde und gut funktionieren soll. Und damit sie gut funktionieren kann, benötigt die neugegründete Luxtram S.A. gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter mit guten Arbeits- und gerechten Lohnbedingungen.

Der FNCTTFEL-Landesverband mit seinem Kooperationspartner, dem OGBL, steht seit Kurzem in Kollektivvertragsverhandlungen mit der Generaldirektion von Luxtram, sodass die Tram ebenfalls auf der sozialen Ebene ein Erfolg werden soll. Wir alle sind voller Zuversicht, dass es für Mitte 2018 zu einem guten Abschluss kommen wird. An dieser Stelle ein großes Lob an alle Mitarbeiter bei Luxtram S.A., welche teilweise neue Berufe erlernen mussten, um die Tram an diesem Tag erfolgreich in Dienst zu nehmen.

Chance für Fahrplan

Die Tram alleine genügt aber nicht, um den Anteil des öffentlichen Transportes ausreichend zu steigern. Ein gutes Verkehrskonzept muss her, um unser Land nicht im Verkehrschaos untergehen zulassen. Der Landesverband bedauert, dass die direkte Bahnlinie vom Hauptbahnhof Luxemburg zum Findel, mit einem direkten Anschluss nach Trier, nicht gebaut werden wird. Auf dem Findel wurden in der Zwischenzeit, genauso wie auf dem Kirchberg, viele neue Arbeitsplätze geschaffen. Dass ein Datazentrum in dem vorgesehenen unterirdischen Bahnhof beim Findel gebaut wird, ist für den Landesverband nicht nachvollziehbar.

Aber nicht nur zwei neue Haltestellen wurden am 10. Dezember 2017 eingeweiht, es wurde zudem ein neuer Fahrplan der CFL eingeführt, welcher die vielen Verspätungen der vergangenen Zeiten verbessern soll. Der nationale Fahrplan wird in den Fahrzeiten etwas abgefedert, wir hoffen, dass dies den Arbeitsbedingungen unserer Kollegen nichts abtut. Durch den Aufbau der Fahrpläne, welche über Jahre hinweg immer wieder zu eng berechnet waren, gab es keine Möglichkeit, die geringsten Verspätungen aufzufangen. Wir werden nach einer ersten Einlaufphase des neuen Fahrplans diese Änderungen genauestens im Auge behalten und wenn nötig Verbesserungen vorschlagen. Aber geben wir dem neuen Fahrplan eine Chance, sich zu bewähren, und schauen wir, ob die Erwartungen sich erfüllen.

Zurück auf die Plattform des Funiculaire du Kirchberg, auf welchem ein gebührendes Fest an diesem Tag mit dem Namen «Winter Wonderland» stattfand. Zahlreich kamen sie zum Kirchberg, um eine Fahrt mit der Standseilbahn und der Tram zu erleben. Ein buntes Unterhaltungsprogramm mit Musik, Speis und Trank wurde angeboten, um abschließend den 10. Dezember 2017 zu einem unvergessenen Tag für die Mobilität in unserem Land zu machen. Wir können nur hoffen, dass von diesem Stück neuer Mobilität auch reger Gebrauch gemacht wird.

Georges Merenz *

* Der Autor ist Präsident des FNCTTFEL-Landesverbandes