Es führt ein Weg am Tech-Giganten vorbei: der Google-Boykott!

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Wir wissen, wo du bist. Wir wissen, wo du warst. Wir wissen mehr oder weniger, worüber du nachdenkst. Oder auch: Wir wissen so ziemlich alles über dich – sofern du unsere Suchmaschine netzaktiv benutzt, versteht sich!

Von Frank Bertemes

Google, heuer ein absoluter Dauerbrenner in der aktuellen Debatte in Mariens beschaulichem Ländle, das sich allerdings in einem fast schon pathologischen Zustand der Profilneurose (Stichwort: Nation Branding) befindet – leider in vielerlei Hinsicht des Wachstumswahns, das unsere politische Klasse uns als sakrosankte, einzig gültige, folglich alternativlose Logik moderner Wirtschaftspolitik so vorzudiktieren beliebt.

Grenzen gibt es nicht, das Diktat des Wirtschaftswachstums scheint jede Skrupel zu ignorieren, die Interessen der global agierenden Konzerne sind die einzige Orientierung im neoliberalen Dschungel einer menschlich betrachtet, völlig desorientierten Wirtschaftsordnung, der wir uns alle gefälligst unterzuordnen haben. Und wir tun es …

Es ist doch so einfach, wenn man als gigantischer Internetkonzern die Weltbühne beherrscht und jegliches Verantwortungsgefühl in diverser Hinsicht verloren hat.
Was interessiert dann schon Umwelt, meint in diesem Falle spezifisch Agrar-, Energie- oder Wasserschutzpolitik, in einer Welt, in der nur noch Daten wichtig sind, mit denen man Milliarden verdienen kann. Facebook, Google und Co. leben von unseren Daten.

Jeder Klick, jeder Kauf, jeder Kommentar im Internet wird verfolgt, verwertet und vermarktet. Das dürfte wohl bekannt sein. Doch das ist zu vielen von uns völlig gleichgültig. Wenn dann aber ein gigantisches Datenzentrumsprojekt, wie derzeit bestens bekannt, zur Debatte steht und die Gemüter endlich erhitzt, werden wir wachsam – oder doch nur jene, die es direkt betrifft und die sich völlig berechtigterweise wehren?

Politische Klasse mischt mit

Auch wenn die Naturschutzorganisationen der sich lokal in der Not gebildeten Bürgerinitiative tatkräftige, mit aller zutreffenden und qualifizierten Argumentation nützliche Hilfestellung leisten, so wird die politische Klasse, in der dann paradoxerweise auch noch die «Grünen» (oder zumindest das, was noch von der ehemaligen «Alternative» dieser Farbe übrig geblieben ist) tatkräftig mitmischen, ihr Ziel dennoch, Schritt für Schritt, in scheinheiliger umweltpolitischer «Sorge», die man allerdings schon noch zu beruhigen verstehen wird, erreichen – wenn sich die Gemüter in absehbarer Zeit beruhigt haben. Oder etwa doch nicht?

Der entsprechende, «proaktive» Einsatz wird sehr sichtbar werden, ob dieses überflüssigen, jedoch scheinbar «staatstragenden» Megaprojekts, das sich gewisse Politiker als weiteren Beweis ihrer wirtschaftspolitischen Kompetenz als persönliches Denkmal zu setzen so vorschwebt. Wie wenig «Opposition» von eben der lokalen (sozialistischen) Opposition zu erwarten sein wird, hat man erst kürzlich bei der Stimmenthaltung anlässlich des heftig kommentierten Votums im Gemeinderat erlebt: Die einen nennen so etwas politische Schwäche, die anderen Feigheit! Oder fällt man vor diesem Internetgiganten ob seines Namens ganz einfach sofort um? Ohne sich der Fakten, meint der Konsequenzen bewusst zu sein, die Datenzentren unweigerlich haben? Die Argumente dagegen sind wohlbekannt, man braucht sie an dieser Stelle nicht weiter herunterzuleiern und die Leserschaft damit zu langweilen.

Google ist omnipräsent. Es führt also kein Weg am Tech-Konzern vorbei?
Falsch.

Google den Rücken zu kehren, ist einfacher als man denkt. Es gibt nämlich andere Suchmaschinen.

Für jeden, der anders denkt als die Google-Logik uns diktieren will: Google boykottieren!