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Das Parkinsonsche Gesetz

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Das Parkinsonsche Gesetz, das die wenigsten von uns kennen und mit einer Krankheit nichts zu tun hat, wurde erstmalig im Jahre 1955 veröffentlicht. Es lautet: «Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.» So sein Erfinder, der Historiker Cyril Northcote Parkinson im britischen Wirtschaftsmagazin The Economist in seinem damaligen Beitrag unter der Überschrift «Parkinson’s Law».

Von Frank Bertemes

Eine sehr interessante Theorie, die durchaus zutrifft. Wie übrigens so einige seiner (immer noch hochaktuellen) Statements im Bereich der Betriebsführung und des Managements, nebenbei bemerkt …

Arbeit dehnt sich also in genau dem Maße aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht – und nicht in dem Maß, wie komplex sie tatsächlich ist. Als Beispiel wird eine ältere Dame angeführt, die einen halben Tag dafür braucht, ihrer Nichte eine Postkarte zu schicken (Postkartenauswahl, Brillen- und Adressensuche, Textverfassung, Entscheidung, ob für den Weg zum Briefkasten ein Schirm mitzunehmen ist). Den Kontrast bildet der viel beschäftigte Mann, der die gleiche Aufgabe in drei Minuten an seinem Schreibtisch erledigt.
Im Klartext: Beispiele für eine armselige Arbeitsauffassung – mit undefinierter Deadline (Stichtag wohl Sankt Nimmerleinstag) – unserer politischen EU-Politkaste, die einen scheinbar unendlich großzügigen Zeitraum in der Erledigung gewisser ihr lästiger, kritisch-delikater Dossiers zulässt, Aufgaben, die allerdings bitte sehr hoch bezahlte Arbeit darstellen – ist besonders die europäische Umweltpolitik. Und eben auch hier gilt: Mister Parkinson lässt grüßen! In diesen Kontext passend sei an dieser Stelle besonders die Problematik um die Luftverpestung und die immense Schadstoffbelastung unserer Atemluft insgesamt gesehen thematisiert, dies ob der Aktualität der Fahrverbote in deutschen Großstädten.

Dieselfahrverbote

Heuer hochaktuell die erstmals verhängten Dieselfahrverbote im Ruhrgebiet, ein Verbot, das für den viel befahrenen Abschnitt der A40 im Essener Stadtgebiet gilt. Es drohen in den nächsten Tagen Verbote in weiteren Städten, so Spiegel Online. Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen hat die Einrichtung einer Diesel-Fahrverbotszone in Essen mit Teilen der Autobahn 40 angeordnet.

Die Richter verpflichteten das Land Nordrhein-Westfalen (NRW), entsprechende Regelungen in den Luftreinhalteplan aufzunehmen. Geklagt hatte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und nun Recht bekommen. Das Verwaltungsgericht bestimmte, dass in der neuen Zone in Essen vom 1. Juli 2019 an nur noch Dieselfahrzeuge der Schadstoffklasse 5 oder höher, vom 1. September an dann nur noch Dieselfahrzeuge der Klasse 6 fahren dürfen. In Gelsenkirchen soll eine definierte Straße bereits vom 1. Juli an nur noch für Euro-6-Diesel befahrbar sein. Für Gewerbetreibende soll es jeweils Ausnahmen geben. Wie sieht es, nebenbei bemerkt, in Mariens beschaulichem Ländle denn so aus? Auch hier leben wir garantiert nicht auf einer Insel, mit Sicherheit nicht …

Unser Nachbarland ist da schon, ob seiner Großstädte, versteht sich, bedeutend deutlicher. Immer mehr Fahrverbote drohen. In weiteren deutschen Städten sind Fahrverbote bereits in Vorbereitung. In Köln und Bonn beispielsweise muss das Land Nordrhein-Westfalen ab April kommenden Jahres Fahrverbote einführen. In Mainz ist nach dem Urteil im Oktober mittlerweile die Urteilsbegründung eingetroffen. Dort drohen Dieselautos bis zur Abgasnorm Euro 5 ab sofort Fahrverbote in einzelnen Straßen.

Schuld sind die Autofahrer

Autos bis zur Euro 4 können sogar aus kompletten Zonen ferngehalten werden. Berlin wartet derweil noch auf die schriftliche Begründung, bevor die Stadt weitere Schritte unternimmt. In Stuttgart sind bereits Fahrverbote angekündigt. Hier müssen Diesel mit Euro 4 und schlechter ab 2019 der Umweltzone fernbleiben. Eine Ausweitung auf Euro 5 muss Baden-Württembergs Landesregierung nach einem Gerichtsurteil nun vorbereiten – ob auch die neueren Diesel draußen bleiben müssen, will die Regierung erst später entscheiden.

Ein Verstoß soll in Stuttgart übrigens 80 Euro kosten. Die erste Stadt, die Fahrverbote eingeführt hat, ist Hamburg. Dieselautos, die die Euronorm 6 nicht erfüllen, müssen seit Juni zwei Durchgangsstraßen meiden. Ausnahmen gibt es für Anwohner und Anlieger. Ein Verstoß kostet hier 20 Euro. Nach dem aktuellen Urteil in Essen und Gelsenkirchen folgt Darmstadt ab 21. November und dann Wiesbaden am 21. Dezember. Insgesamt streitet die DUH derzeit vor Gericht für Fahrverbote in 29 Städten. In den kommenden Monaten sollen daraus 34 werden.

Man veranstaltet also erst mal Fahrverbote, bevor man das tut, was sich eigentlich aufdrängt, oder? Schuld sind natürlich die Autofahrer – die Automobilkonzerne, vor denen man von politischer Seite katzbuckelt, tragen also keine Verantwortung. Noch und nöcher betont: Die immer schlimmer vergiftete Atemluft mit tödlichen Konsequenzen für viel zu viele europäische Bürgerinnen und Bürger ist garantiert nicht nur ein Problem der Bundesrepublik, wohlverstanden!

Europäisches Problem

Ein klar europäisches Problem, eine politische Arbeit im Interesse des tumben Wahlvolkes, dessen Erledigung aber wohl ein Paradebeispiel des in diesen Zeilen visierten Parkinsonschen Gesetzes darstellt. Nach dem Prinzip: Wir warten erst mal weiterhin ab, «arbeiten» sehr, sehr wenig und vor allem in einem mehr als großzügig bemessenen Zeitraum. Jedoch, lästige Aktualität und Wahltermin 2019 verpflichtend sowie noch lästigere Leserbriefe zur Kenntnis nehmend: Wir (Politiker/-innen) reden mal viel drüber und empören uns in vollmundig «engagierten» Sonntagsreden, statt zu handeln! Man bedenke: Der nächste wahltechnische Termin steht in Bälde, sprich im nächsten Jahr, an …

Der hier ungefragt Stellung beziehende Schreiberling musste erst kürzlich einmal live und in Farbe das allabendliche Trauerspiel um das Kirchberger Verkehrschaos miterleben, das neben Stau auch die unendliche Freiheit der Auspuffgase leider provoziert. Auspuffgase, die sich eben nicht einfach so in Luft auflösen, wie wohl einige so meinen … Man stelle sich einmal vor, die Stickoxide und die Feinstäube, die unsere Atmungsorgane schwer belasten, seien schwarz. Spätestens dann, wenn wir uns im Blindflug über die Autobahnen «bewegen» müssten, ja dann würde schnell, sehr schnell gehandelt! Da drängt sich doch einfach die Frage auf, wie lange es denn noch dauert, bis das Ende des traditionellen Verbrennungsmotors endlich Realität wird, wissend, dass die Alternativen schon sehr lange bekannt sind. Wie lange unterliegt die EU-Politik denn noch den Maßstäben und Vorgaben u.a. der Erdölkonzerne und der OPEC, der Organisation erdölexportierender Länder? Wie lange denn noch?

Abschließend dann noch einmal Herrn Parkinson bemühend: «Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.» Mit anderen Worten: Je mehr Zeit wir uns für eine Aufgabe nehmen, desto länger brauchen wir auch dafür.
Die entsprechende EU-Umweltpolitik ist ein Beispiel im Sinne des Parkinsonschen Gesetzes. Ein Trauerspiel!

Pol
22. November 2018 - 12.23

Die Grenzwerte für Abgase gelten EU-weit. Die Frage ist nur, wo gemessen wird. Das wird von den lokalen Behörden selbst festgelegt. In Thessaloniki steht eine Messstation auf dem Dach der Universität, in den deutschen Städten wird der Messfühler praktisch in den Auspuff der Autos eingeführt (ich übertreibe bewusst). Es ist also schlußendlich eine politische Entscheidung, wo die Messwerte in welchem Umfang überschritten werden und welche Verbote daraus entstehen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass eine Verlegung der Messstation um wenige Meter bis zu 40% Abweichung ergeben kann..
Die Frage ist nun, wem das alles nutzt bzw. schadet und wessen politischen und weltanschaulichen Vorstellungen
diese Maßnahmen entgegenkommen. In Deutschland steht eine allgemeine Videoüberwachung des fließenden Verkehrs zur Überwachung der Übertretungen in den gesperrten Strassen und Zonen im Raume. Dies wäre ein weiterer Schritt in Richtung auf den totalen Überwachungsstaat den einige Verbotsparteien sich so sehr wünschen. Selbstverständlich alles nur unter dem grünen Deckmantel des Umweltschutzes.

roger wohlfart
19. November 2018 - 15.16

Jo, well de Kabel ass ze kuerz !

Astrolix
18. November 2018 - 16.15

E-Mobiler sinn fir an der Staad.Wann ee wëll op d'Côte matt Gepäck a Famill huet een e Problem.

Sandro
18. November 2018 - 14.13

Soulaang een A3 etron (Hybrid) genau sou vill kascht wéi en S3, (méi Leeschtung méi Werterhalt asw) an net Präisgläich ass mat engem normalen Diesel, soulaang ginn keng elektro Autoen kaaf.

Ech hun en BMW I3 probéiert, interessant, roueg, mee iwwert 40000 € fir en Auto deen kaum mi grouss ass wéi e Polo, an deen op 200-250 km Räichwäit limitéiert ass, dat ass keng sënnvoll Alternativ.

Soulaang de Client d'Gefill huet iwwert den Dësch gezunn ze gin fir d'E Mobilitéit, soulaang wärt en net eppes anescht kafen. An fir vill Leit ass den öffentlichen Transport net wierklech d'Léisung, an deen ass zu Spëtzenzäiten och iwwerfuerdert.

Ech war lo eng keier an Rumänien, an hun do Smog gesinn, su richteg, Bensin/Diesel Niwwel, an vu wäit war d'Staat ënnert enger Smogglack, dat war dégueulasse, an där Staat sin vill manner Autoen gefuer wéi hei, just eben vill méi aler.
Eis Autoen haut sin guer net sou schlecht, d'Politik soll d'Industrie an d'Forschung pushen fir mei alternativ Fuerkonzepter, an wann de Präis an d'Angebot stëmmt kafen ganz vill Leit en E Auto.
Mee wann ee probéiert bei den Autofuerer d'Ännerungen duerchzesetzen, op deem seng käschten, dann geet een sech als Politiker just e schlecht Wahlresultat sichen.
Dat ass meng mehnung, mat domadder wat der wëllt ?

Dreist
18. November 2018 - 10.00

Wie bitte ist denn der Schreiberling nach Kirchberg gekommen?
Selbst im Falle eines E-töffomobils verursachen sie Feinstaub da auch bei diesen Fahrzeugen Gummi- und Bremsabrieb entsteht.

Jacques Zeyen
17. November 2018 - 21.31

Wasserstoff ! !
"Wenn wir uns viel Zeit nehmen brauchen wir lange." Logisch. Beispiel.
"Ein Wasserstoffhubkolbenmotor für ein Automobil wurde erstmals 1807 vom französischen Offizier François Isaac de Rivaz eingesetzt." (Wiki)
Man kann aber auch Forschungsgelder in die Marsbesiedlung oder ähnlichen Schwachsinn stecken. Hauptsache zuerst wird das Öl verheizt. Jetzt liegt die Karre im Dreck und die armen Schlucker die sich morgen noch kein E-Auto kaufen können bekommen wieder eins drauf. Aber das sind halt die Meisten.