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Fehlt bloß noch Oma

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First Family, Ethik und Freihandel

Nein, es wäre ungerecht, zu behaupten, dass Trump erst mal dafür sorgt, dass für seinen Clan gesorgt ist. Seine Omas z.B. haben noch keinen Job im Weißen Haus.

Was indes allein dem Umstand zu verdanken ist, dass beide Damen bereits in den Sechzigerjahren beschlossen, das Zeitliche zu segnen, ansonsten würden bestimmt auch sie demnächst als Beraterinnen (bei der Cosa Nostra heißt das „Consigliere“) des Potus darauf achtgeben, dass die Geschäfte der „Famiglia“ auch weiterhin gedeihen.

Es spricht ja Bände, dass Trumps Republikaner gleich an ihrem ersten Tag als Repräsentanten bekannt gaben, dass sie der unabhängigen Ethikbehörde der Regierung die Zähne ziehen wollten.

Zwar stoppte der künftige Präsident dieses Manöver – und zeigte im gleichen Aufwasch, dass das Parlament künftig nicht mehr allzu viel zu melden haben soll –, doch machte diese Angelegenheit deutlich, dass im GOP die Geschäftemacher Morgenluft wittern und sich bei der Pflege und Förderung des eigenen Vermögens nicht von irgendwelchen gutmenschigen Ethikfuzzis den „Karschnatz“ vermasseln lassen wollen.

Jahrzehntelang wollten die Amerikaner dem Rest der Welt die reine Lehre des globalisierten Freihandels aufzwingen: Mit TTIP beabsichtigten sie ganz eindeutig, die Interessen des Kapitals über jene von Parlamenten, Völkern und der Umwelt zu stellen.

Was gut ist für America Inc., hat auch gut zu sein für alle anderen.

Dabei waren die USA immer schon Meister bei der Errichtung von Schutzwällen für die heimische Wirtschaft: Die „Buy American“-Programme waren seit1933 nichts anderes als massiver Protektionismus zugunsten der heimischen Industrie.

Doch unter Trump soll nun dieser Protektionismus deutlich ausgebaut werden, was zu einer Gefahr für die Weltwirtschaft werden kann.

Denn eines muss klar sein: Freihandel ist an sich eine gute Sache. Erinnern wir einmal mehr daran, dass es ohne weitgehend freie Märkte kein unabhängiges Luxemburg geben kann.

Es kommt aber sehr darauf an, wie man den globalen Freihandel organisiert: Auf keinen Fall darf er einen Vorwand dafür bieten, dass weltweit Sozial- und Umweltstandards untergraben werden. Ein Freihandel aber, der auf einem Fundament der Fairness beruht, kann durchaus den globalen Wohlstand vermehren.

US-amerikanische Populisten können ihrem Volk vorgaukeln, dass der US-Binnenmarkt groß genug ist, um sich ein hohes Maß an Autarkie leisten zu können, doch dürfte sich dies langfristig zum Nachteil für die meisten dergestalt geschützten Branchen entwickeln, da Unternehmen, die sich von den Weltmärkten isolieren, schnell ins Hintertreffen geraten.