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Gefühltes verdrängt Faktuelles

Gefühltes verdrängt Faktuelles

Auch in der Luxemburger Politik können Zahlen nichts gegen Überzeugungen der Menschen anrichten, meint Editorialist Alvin Sold unter Hinweis auf rezente Meinungsumfragen.

Seit ein paar Jahren verwenden die Wetterberichte den Begriff der «gefühlten Temperatur». Sie kann stark von der gemessenen abweichen, insbesondere, wenn der Wind bläst. Was hilft dem Schlotternden, der sich vorkommt wie bei -5, der Verweis auf das Thermometer mit seinen +3? Ihm ist saukalt, Punkt, man komme ihm nicht mit «Fakten», er glaubt sie nicht.

Wissenschaftler kämpfen seit Jahrhunderten, oft vergeblich, gegen Falsches an, das aber als das Richtige empfunden wird. Dazu lassen sich zahllose Beispiele ergoogeln, die aber immer noch nicht als Lehrstücke anerkannt sind. Besonders hartnäckig halten sich Glaubenssätze, die zum Unterbau der Religionen gehören. Gott schuf die Welt vor exakt 5.979 Jahren, die Astrophysik ist fauler Zauber, Darwin darf nicht sein.

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René Charles
2. Juli 2018 - 16.05

O mei, nëmme keng CSV. Lo gin ech gläich fir d'Xte Kéier wielen an hu festgestallt dass d'CSV nach nie irgendeppes bewegt huet. Dofir hun ech se och nie gewielt. Leider kann ech der Notärin Reuter hire Mann, den immens sympatheschen Här Reding, nët wielen well ech (geographesch bedéngt), kee Wahlziedel kréien wou hien drop as.

CESHA
2. Juli 2018 - 8.54

Wer sich die CSV zurückwünscht ist entweder Jungwähler oder leidet an einer Degeneration des Langzeitgedächtnisses.

Konsequent
1. Juli 2018 - 18.17

Wie recht Sie haben! Wir Luxemburger wagen uns nur ungern nach vorn , möchten aber bestens leben. Nur kein Risiko, oder wenn, dann ganz kurz. Nach Bettel und Schneider, den voraus Preschenden, brauchen wir Wiseler und Spautz, die Bremser.

duscholux
1. Juli 2018 - 9.40

Mir wëlle bleiwe wat mir sinn

Mick
30. Juni 2018 - 23.29

Wie schön war doch die Demokratie als die LSAP davon profitierte!

Klorebléck
30. Juni 2018 - 22.19

Wouhir soll een da wëssen, op déi sougenannten Fakten stëmmen? Ech verloosse mech op mi Gefill, an leien meeschtens richteg.

Jemp
30. Juni 2018 - 21.35

Der Autor hat volkommen recht, aber die CSV wird, (falls die Prophezeiungen der ILRES stimmen sollten) wohl eher dadurch Stimmen gewinnen, weil die jetzige Regierung die Leute ganz schön gängelt. Es nützt einfach nichts, jedem 2ten Opa 50€ abzuknöpfen, weil er 2 km/h zu schnell war, es nützt auch niemandem, ein Zukunftspaket zu schnallen, das in Wirklichkeit ein Sparpaket auf Kosten der Angestellten ist, es hilft niemandem, wenn man sich echt dämlich anstellt und eine Autobahn tagelang blockiert um Lichtmasten abzusägen, es ist blöd, wenn man damit droht, die Steuern auf Limonaden zu erhöhen, es ist dämlich, eine AAA-Bauweise mit Gewalt durchzusetzen, statt sie einfach stark zu subventionnieren, es ist schwachsinnig, den Leuten Batterieautos, die keine 200 km weit fahren können, aufzureden bis zur Übelkeit, es nervt, wenn man eine unsägliche, aber permanente Propaganda für das Fahrradfahren veranstaltet... Gleichzeitig muss dann ein gewisser Herr Reding, den ich sehr schätze, leider sagen, dass die Reichen in den letzten Jahren reicher geworden sind, und die Armen ärmer. Die positiven Massnahmen der aktuellen Regierung sind kaum wahrnehmbar, äh "fühlbar". Das ist der Grund dafür, dass sich manche eine CSV zurückwünschen, die einfach gar nichts tut. Ich bin sicher, dass es nicht die aufgenommenen Flüchtlinge sind, die rot-blau-grün das Genick brechen werden, sondern das hirnlose Gängeln der Wähler, die sich so langsam wie Kleinkinder vorkommen, pardon, "fühlen".

Konsequent
30. Juni 2018 - 21.16

Et ass wéi et ass Här Sold. Dir kënnt iech d’Fanger nach esou wonn schreiwen: d’Leit « wëssen », datt d’CSV alles besser kann. Egal, wéi schlecht se an der Vergaangenheet geschafft huet.

roger wohlfart
30. Juni 2018 - 15.02

Würden die Politiker den Menschen reinen Wein einschenken, Klartext reden, die Fakten offenlegen, aufklären statt rumlavieren, bestünden weitaus weniger Missverständnisse . Das Vertrauen in die Politik ist verloren gegangen, das macht den Leuten angst und Angst ist ein Gefühl. Angst ist immer ein schlechter Ratgeber. Gefühle sind irrational , gegen sie kommt man nur schwer an. Populisten und Demagogen schüren diese Ängste und benutzen sie zu ihren finsteren Zwecken. Über das Schlechte wird geredet, das Gute ist selbsverständlich. Die wenigsten können unterscheiden und so wird verallgemeinert und werden Äpfel mit Birnen verglichen. Was dabei herauskommt ist ein fragwürdiges Resultat.

Lucilinburhuc
30. Juni 2018 - 14.39

Gefühlte Temperatur oder in Celsius, adiabatisch- oder trockenadiabatisch, alles Schnuppe. Der Luxemburger will das altbewährte. Die Sicherheit. Den Beambtenmodus und Status. Die Csv weiss, wie sie diese gefühlte Weltanschauung am besten bedienen kann. Wieseler ist ein Historiker und kennt die tiefverwurzelte Ängste beim Volk. Die Geschichte der Fremdherschaft während Jahrhunderten. Die Fernlenkung der Geschicke und Geschichte. Diese Gefühle gilt es zu lenken. Einen sicheren Schoss zu bieten in diesen, nun ja “quirligen“ Zeiten. Amen.

Jacques Zeyen
30. Juni 2018 - 12.32

Es gibt einen guten Begriff der hier vielleicht anzuwenden wäre. "Kognitive Dissonanz" Man hat ein schlechtes Bauchgefühl bei seiner Entscheidung,dennoch will man nicht davon abkommen.Man hat zuviel investiert,es kann nicht sein ,dass man falsch liegt. Oder" Wer nichts weiß,muss alles glauben."-ein Begriff von den Science Busters.

Montpellier
30. Juni 2018 - 12.23

Die mit dem gefühlten Besserwissen machen aus der Demokratie eine Farce. Demokratie funktioniert nur, wenn sie auf geprüftem Wissen fusst. Aber das WISSEN diejenigen natürlich, die aus Freien Völkern Konsumhetden machen, um die Profite ins Unermessliche zu steigern.