Der Anlass war einfach zu gut, wie auf einem Silbertablett serviert: Bei der Echternacher Springprozession – der einzigen luxemburgischen Tradition auf der Repräsentativen Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit – im Europäischen Jahr des Kulturerbes gab sich unser Erzbischof kämpferisch wie seit Langem nicht mehr. Es sei aber auch eine Sauerei, dass Kinder in den Jahren, in denen der Dienstag nach Pfingsten nicht in die Ferien falle, nicht extra frei bekämen, um an der Springprozession teilnehmen zu dürfen. Eine fast tausendjährige Tradition. Ich bitt’ Sie: So was muss gepflegt werden. Von dieser Seite ein Dankeschön, dass Sie, Monseigneur, sich so für Kultur einsetzen.
Schützenhilfe erhielt der Geistliche noch am gleichen Tag von Schulminister Claude Meisch, der gleich über ein soziales Medium zwitscherte: «Zu de Fakten: All Schüler kritt fräi, dee mat sengen Elteren, der Musik, senger Por 2019 sprange geet.» Da laut unserer Verfassung jeder Luxemburger vor dem Gesetz gleich ist (Art 10bis: «Les Luxembourgeois sont égaux devant la loi») und die Ausübung der Religion nicht beeinträchtigt werden darf (Art. 19: «La liberté des cultes, celle de leur exercice public, ainsi que la liberté de manifester ses opinions religieuses, sont garanties, sauf la répression des délits commis à l’occasion de l’usage de ces libertés») können wir davon ausgehen, dass es nach Meischs Aussage noch reichlich Durcheinander in den Schulen geben wird.
Da ja in einer Demokratie jeder gleichbehandelt wird, gehen wir davon aus, dass heidnische Kinder 2019 z.B. an folgenden Tagen frei bekommen: am Donnerstag, dem 21. März (Frühlingstagundnachtgleiche), und am Freitag, dem 21. Juni (Sommersonnenwende). Und da wir es uns ja nicht mit den Moslems, Juden, Protestanten, Buddhisten, Shintoisten, Adventisten, Mormonen und sonstigen verscherzen wollen, bekommt jeder Schüler an seinen respektiven Feiertagen frei. Für den Zusammenhalt der Gesellschaft wäre es jedoch gerechter, wenn jeder Schüler an allen Feiertagen freibekäme, um die anderen Religionen besser kennenzulernen. Sie sehen, die Logik lässt sich ad absurdum weiterführen.
Oder aber man nimmt die Sache mit der Trennung von Kirche(n) und Staat ernst und schafft die katholischen Feiertage ab und ersetzt sie durch zivile. Wie wäre es etwa mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges (8. Mai) und dem Ende des Ersten Weltkrieges am 11. November («Armistice» ist Feiertag in Frankreich und Belgien)? Es scheint so, als wäre ein Kriegsende kein Grund zum Feiern in Luxemburg.
Die Frage, ob er gedenke, kirchliche Feiertage abzuschaffen, beantwortete Premierminister Xavier Bettel 2013 mit Nein: Er wolle keinen Glaubenskrieg. Wir glauben nicht, dass es zu einem Krieg deswegen kommt, doch der Erzbischof goss nicht ohne Grund Öl ins Feuer des angespannten Verhältnisses zwischen Kirchen und Staat: Er wollte seinen Schäflein wohl zeigen, dass er den Laizisten keinesfalls das Feld ohne Kampf überlässt. Glücklicherweise verwählte sich Hollerich in der Sprache, ließ die Sau raus und zog das Ganze ins Lächerliche.
Wieso an einem Pfingstdienstag? Wollte mal mitten in der Woche frei haben um den Geburtstag von Buddha zu feiern, hat der Chef gemeint das könnte ich auch an einem Sonntag. ?
Die Echternacher Springprozession ist nun einmal einmalig auf der Welt und ist nicht umsonst Kulturerbe. Darüberhinaus ist sie eine luxemburgische Tradtion. Sie ist als solches anzusehen . Dieses Ereignis verdient Anerkennung. Die Schulen sollten an Pfingstdienstag geschlossen bleiben damit unsere Jugend Gelegenheit hat an dieser, wohl gemerkt doch eher kulturellen als kirchlichen, Veranstaltung teilzunehmen. Wir sollten etwas mehr Wert auf unsere nationalen Traditionen legen!
Die Religionsfreiheit darf den Schulbetrieb aber nicht stören. Was wäre, wenn wir 7 Religionen hätten, die alle an einem anderen Wochentag ihren Feiertag hätten? Die Religionsfreiheit wurde geschaffen, damit verfolgte Minderheiten auch Bürgerrechte haben, nicht, damit jeder Guru seinen eigenen Zirkus veranstalten darf. Was die Religionen praktizieren, hat früher niemand kritisiert, entspricht aber heute nicht mehr dem moralischen Zeitgeist. Die Menschenrechtskommission der UNO müsste endlich festlegen, wie weit die Religionsfreiheit gehen darf. Es ist inakzeptabel, dass im Namen Gottes wehrlosen Kindern Schmerzen zubefügt werden, wie bei der Beschneidung. Auch die "christliche" Zwangstaufe darf nicht mehr gestattet werden. Nur Volljährige sollen eine Religion definitiv wählen dürfen; es ist auch ein Menschenrecht und ein Kinderrrecht, keine Religion zu haben. Wenn die Springprozession ein Weltkulturerbe ist, gehört sie alllen Luxemburgern, sollte sekularisiert werden und am zivilen Wochenende stattfinden.
Do war den Här Meisch bëssen ze vireilech. Schoul ass ëmmer nach mei wichtech wei di schwaarz Indoktrinatioun do. Di meescht Kanner vun dénen, di dann 2019 frai géifen huelen fir op Iechternach ze fueren, sëtzen dann doheem a spillen Playstation.
"sauf la répression des délits commis à l’occasion de l’usage de ces libertés”
Sauereien,die im Namen der Religionen(auch bei deren Ausübung) begangen wurden und noch immer werden, sollte sich der luxemburger Oberhirte an die Stirn kleben. Wenn die Indoktrinierung nicht ein solch höllisch effektvolles Instrument wäre,dann wären wir die Priester längst los,und das weltweit. "Religion macht keine Wissenschaft" war das Kredo eines ranghohen Priesters aus der vatikanischen Sternwarte. Sie machen keine Wissenschaft aber sie haben die absolute Weisheit,denn Sie und der liebe Gott wissen alles.
Keinen Religionskrieg?? Die Menschheit steht im Krieg seit es Religionen gibt und wir sind noch nicht am Ende,ganz im Gegenteil. Also: Religion gehört in die eigenen vier Wände und damit hat sich die Sache. Wenn ich eine absurde oder komische Show sehen will,dann gehe ich in den Zirkus.
Déi mengen nach ëmmer, d'Regierung wär den Handlaanger, deen zoustänneg ass, fir hirer Sekt Clienten ze verschafen oder hinne bei der Gehirwäsch vu Mannerjäregen ze hëllefen.
Firwat net e puer Woche fräi fir ze faaschten?
Do gesäit ee, wéi héich Zäit et gëtt, déi mat der Wierklechkeet bekannt ze maachen.