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Mit bleiernem Fuß

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Ein Editorial von Francis Wagner über die haarsträubende Mentalität der Raser.

Ein Editorial von Francis Wagner über die haarsträubende Mentalität der Raser.

Wer dieser Tage die Beiträge liest (und so manche wegen schierer Blödsinnigkeit löscht), die auf unserer Facebook-Seite zum Thema Straßensicherheit hinterlassen werden, dem stehen manchmal die Haare zu Berge: Es gibt tatsächlich eine Kategorie von Straßenbenutzern, die der Ansicht sind, dass das unbeschränkte Recht aufs Rasen Bestandteil der Universellen Deklaration der Menschenrechte sei.

Ein bemerkenswert hoher Anteil von jenen Leuten, die auf ihrem Profilbild stolz vor einer mehr oder weniger geschmackvoll aufgemotzten Pseudosportkarre posieren, sind offenbar der Ansicht, dass der Bleifuß das wertvollste und nützlichste Körperteil des Menschen sei: Ja, ihren Posts nach zu urteilen, benutzen sie ihn sogar zum Denken. Mangels hierzu geeigneten Schädelinhalts.

Da regt sich dann einer darüber auf, dass man in Zukunft für 150 km/h innerorts schnurstracks in den Klemmes kommen kann, selbst ohne dass jemandem etwas dabei passiert ist.

Ob der Staat deswegen ein Leben zerstören dürfe, fragt der Asphaltheld. Gemeint ist natürlich das Leben des erwischten Rasers. An die potenziellen Opfer seines kriminellen Verhaltens (denn dieser Kerl gehört ganz offensichtlich selber zur Raserzunft) scheint er keinen Gedanken zu verschwenden.

Der Staat muss auch bereits schwere Strafen verhängen können, wenn niemand zu Schaden gekommen ist: Allein dadurch, dass man das Leben anderer Menschen in Gefahr bringt, indem man z.B. mit irrsinniger Geschwindigkeit durch ein Dorf holzt, ist man ein Verbrecher und gehört dementsprechend bestraft.

Verblüffend ist auch der Whataboutism dieser Kerle: Erst solle der Staat Steuerhinterzieher und Einbrecher zur Strecke bringen, bevor er sich erfrechen dürfe, unbescholtenen Bürger aufzulauern, nur weil sie jede Form der Geschwindigkeitsbegrenzung als Freiheitsberaubung betrachten.

Wie gesagt: Es sind eine Menge Leute auf unseren Straßen unterwegs, die grundsätzlich unfähig sind, die kriminelle Dimension ihres unverantwortlichen Handelns zu erfassen.
Straßensicherheit, die Zweite: Gestern war der Urheber dieser Zeilen auf Kirchberg, um die Probefahrten der neuen Tram zu beobachten.

Da bekommt man denn auch einiges zu sehen. Fußgänger überqueren die Gleise, wo sie grad lustig sind, anstatt ausschließlich an den dafür vorgeschriebenen Übergängen. Die an diesen angebrachten roten Ampeln werden routinemäßig ignoriert und ein Busfahrer nahm vor unseren Augen der Tram die Vorfahrt, als er noch schnell über die Kreuzung huschen wollte.

Wenn aus solchen Situationen Unfälle entstehen, sind sie auf jeden Fall nicht die Schuld der Traminots. Auf diesem Gebiet scheint ebenfalls noch eine ganze Menge an pädagogischen Bemühungen erforderlich zu sein.

Laird Glenmore
30. November 2017 - 11.02

qgbechet
wenn sie meinen Kommentar richtig gelesen und verstanden hätten habe ich keine Schuldzuweisung gemacht sonder auf einen Mißstand hingwiesen. Ich habe auch nicht gesagt das die dicken odere besser gestellten schuld sind sondern nur darauf aufmerksam gemacht das sich diese Herrschaften alles erlauben können und immer nur der kleine dumme Steuerzahler zur Kasse gebeten wird.
Natürlich sollen und müssen Verkehrssünder oder Asphaltrowdies bestraft werden aber dann der Gerechtigkeit wegen alle.
Lächerlich ist wenn zwei das gleiche Vergehen machen und der nicht so gut Situierte bestraft wird und der andere nicht, also reden sie hier in Luxemburg nicht von Gerechtigkeit.

gbechet
29. November 2017 - 22.56

Wow! Jetzt haben Sie den Kropf aber mal richtig geleert, an besagtem Problem sind also die Grand-Duchesse und die Staatsbeamten mit Chauffeur! (welcher hat denn einen Chauffeur?) schuld. Nach dem Motto "zuerst die Dicken!", wir "Kleinen" sind ja kein Problem! Finden Sie das nicht lächerlich?

Nomi
29. November 2017 - 18.58

Mir kennt den Artikel iwert d'Wahlphlicht an de Kapp.
Wahlphlicht mee et get een net bestrooft wann en net geht !!!!!

Soll daat da bei desem Gesetz och so'u sinn ??????
E Gesetz, mat Strooffen ohni Kontrollen an ohni Ausfei'erung !!
Dofir brauche mer dann och kee Gesetz fir naischt !

Jeck Hyde
29. November 2017 - 16.19

Mephisto. Whow Euer Ehren, Sie sind ein sehr strenger Richter ohne Gnade, wahrscheinlich aber genauso ungerecht.

Laird Glenmore
29. November 2017 - 14.47

Ich bin mit allen Kommentaren einverstanden DICKE STRAFEN, aber dann auch für unsere Staatsbediensteten die von einem Termin zum anderen hetzen natürlich mit Chauffeuer und überhöhter Geschwindigkeit weil die Zeit der Termine drängt.
Und natürlich unsere Grand Duchess die mit Polizei Eskorte, Blaulicht und ebenfalss überhöhter Geschwindigkeit zum Einkaufen oder wo auch immer hinfährt, aber da kommen dann wieder Sprüche im Straßenverkehr sind alle gleich aber wir sind gleicher mit anderen Worten wir dürfen ihr nicht.
Wir dürfen auch die CD´s nicht vergessen die Parken wo sie wollen die Rasen wie sie wollen und fahren bei Rot über die Ampel stehen auf Behindertenparkplätze und alles ohne jemals da für Strafe zu zahlen, also denken einige was die können kann ich auch.

Mephisto
29. November 2017 - 14.17

@ armand : Einspruch Euer Ehren !
Lappen + Auto weg nützt oft nichts. Dann rasen sie am nächsten Tag ohne Lappen und mit irgendeiner geliehenen Schrottkarre ohne CT und Versicherung. Dazu noch bekifft und / oder betrunken. Da hilft nur Knast.

armand
29. November 2017 - 13.40

ob man diese idioten jetzt gleich einsperren muss... schrassig ist überfüllt und sanem wäre auch schon ausgebucht. aber lappen + auto weg würde schon ausreichen.

Marius
29. November 2017 - 13.29

Der beschriebene Straftatbestand ist schon seit Jahr und Tag ausreichend bekannt. Was ist bis dato passiert. Nichts, gar nichts. Sehr erbärmlich, wenn man bedenkt wie viele Menschen dabei zu Schaden gekommen sind. Nur weil einige hirnverbrannte Idioten, sich gerne in Szene setzen, um ihr Ego zu stärken. Damit muss endlich Schluss sein, so oder so.

Pompier Sam
29. November 2017 - 12.18

Denn Projet de loi get dach nie an senger aktueller Form gestemmt, well dosin esou vill handwierklecher Fehler dran dass den vum Staatsrot muss zereck gepaff ginn.

Bistrot
29. November 2017 - 11.58

Ab enger gewësser Geschwindegkeet ass et voll Absicht. 100+ An der Uertschaft fiert een net einfach esou...

Jeck Hyde
29. November 2017 - 11.06

:-) virwat net gléich d'Doudesstrôf ? Absolut richteg dass een deen mat voller Absicht ânerer a Liewensgefor bréngt
muss fatzeg bestôft gin. Ob ower elo eng Prisongsstrôf gerechferdegt ass woen ech ze bezweifelen.

Mephisto
29. November 2017 - 10.46

Uneingeschränkt einverstanden was die Raser betrifft die durch die Ortschaften fegen . Das ist ja nicht Unaufmerksamkeit oder sonstige menschliche Schwäche sondern Absicht. Dann muss man auch die Konsequenzen tragen, notfalls Gefängnis. Man kann es ja leicht vermeiden.

Jscholnier
29. November 2017 - 8.56

Ich stimme vollkommen zu, wer das Leben anderer Menschen in Gefahr bringt gehört bestraft.Allerdings sollte dieses Gesetz , andere Länder könnten Vorbild sein, auf alle Berufssparten wie auch politische Entscheidungen ausgeweitet werden. Wer Justitia huldigt, kann bei anderen Fällen ,die Bürger Gefahren aussetzen, nicht die Augen verschließen.