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Geschlossen auftreten

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Dhiraj Sabharwal meint, dass die CSV ein zu leichtes Spiel hat.

«Wien näischt mécht, deen näischt brécht» – so in etwa lässt sich der erste Teil der jüngsten Tageblatt-IFOP-Umfrage zusammenfassen. Zugegeben: Fast jede Umfrage kann mit Blick auf ihre Aussagekraft kritisiert werden, was sich auch in den letzten Jahren bereits auf internationaler Ebene gezeigt hat. Allerdings müsste man an akutem Realitätsverlust leiden, ignorierte man, dass die CSV mit ihrer langweiligen und zum Teil auch inhaltslosen Oppositionspolitik bei den nächsten Wahlen die Nase vorne haben könnte. Jedoch stört am Spiel mit den Umfragen etwas: Zu oft werden sie zu selbst erfüllenden Prophezeiungen umfunktioniert. Die Prognose wird also entgegen dem eigentlichen Sinn und Zweck, ein Stimmungsbild wiederzugeben, von politischen Parteien in der öffentlichen Diskussion zu einer absoluten Wahrheit umgedeutet (wenn das Resultat denn zu gefallen vermag). Oder aber in der Luft zerrissen, wenn einem die Prognosen nicht in die parteipolitischen Überlegungen passen oder man ganz einfach schlecht abschneidet. Insofern liegt die politische Explosivität von Umfragen auch in Luxemburg nicht nur in der Frage rund um ihre Aussagekraft, sondern vor allem darin, wie die Parteien sie instrumentalisieren. Und gerade hier haben die letzten Tage gezeigt, wie unterschiedlich dieses Spiel sein kann und wer noch von wem viel lernen kann.

Obwohl die CSV eigentlich bis heute nie in ihrer Oppositionsrolle angekommen ist und oft ungelenk in ihrer Kritik wirkt, hat sie den anderen Parteien etwas voraus: Sie versteht, wie Agenda Setting funktioniert. Während sich die aktuelle Regierung oft mit Kommunikationspannen herumplagen musste, beherrscht die CSV es nur allzu gut, die öffentlichen Diskurse für sich zu beanspruchen. Zu heiklen Themen wie den «stock options» äußert man sich am liebsten gar nicht, und wenn, dann gelobt man Besserung, obschon die Partei dafür verantwortlich ist, dass Steuererleichterungen in Millionenhöhe für die ohnehin Wohlhabenden Luxemburgs durchgesetzt worden sind. Doch all dies wird im Zuge der Veröffentlichung von Umfragen nicht mehr von den Parteien erwähnt – selbst wenn die Kritikpunkte in journalistischen Begleittexten zu den Umfragen rekapituliert werden.

Auf der anderen Seite finden sich die aktuellen Regierungsparteien DP, LSAP und «déi gréng», die sich in ihrer Vorgehensweise nicht stärker voneinander unterscheiden könnten. Lediglich die Grünen würden laut unserer Umfrage zulegen, was nicht zuletzt damit zu tun hat, dass sie mindestens genauso bürgerlich und etabliert wie alle anderen Parteien geworden sind. Aber auch sie verstehen es trotz «Radar» und «Tram», eine junge Wählerschaft zu mobilisieren und ihr Saubermann-Image aufrechtzuerhalten. Dass die DP ihr doch außergewöhnlich hohes Resultat der letzten Wahlen nicht wiederholen kann, liegt auf der Hand. Denn auch hier zeigt unsere Umfrage beim genaueren Blick auf die soziodemografischen Faktoren, dass die Liberalen und die CSV eine doch ähnliche Wählerschicht haben, weshalb viele wohl 2018 für die Konservativen statt für die Liberalen stimmen werden. Auch die LSAP würde Stimmen einbüßen. Doch gerade sie muss endlich verstehen, dass es neben der inhaltlichen Erneuerung auch endlich eine andere Kommunikationsstrategie braucht. Denn im Gegensatz zur CSV zerfleischen sich die Sozialisten zu oft in der Öffentlichkeit. Legen sie jedoch mehr Selbstbewusstsein an den Tag und treten geschlossen auf, können sie den Konservativen noch ein böses Erwachen bescheren.

Serenissima, en Escher Jong
19. November 2017 - 6.32

NIemand will wirkliche dass die CSV wieder die dominierende Macht in Luxemburg sein wird für die kommende Jahrzehnte, aber so eine Zirkusvorstellung wie Gambia ist auch nicht die Lösung. Vielleicht brauchen wir mal neue Parteien, mit jungen Politike,r um all die alten abgehalfterten erstarrten Berufspolitiker in die Versenkung der Geschichte abzuschieben, tempi passati, und zwar in allen Parteien...nicht nur die Gambia Dinosaurier...

Rupert
17. November 2017 - 20.30

Natierlech! 2 Drëttel vun de Leit hei am Land wëlle keng CSV um Rudder.
Dat ass och de 'Wielerwëllen'.
Wat souwisou en Idiotewuert ass. Wielerwëllen ass dat Gefill wat sech verletzt fillt, wann déi aner Partei 'gewonnen' huet.

Wann ee 4 Partei brauch fir déi sougenannte 'Chrëschtlech' an der Oppositioun ze halen, da soll een dat och maachen.
Menger Meenung no sollte souwisou reliéis Partei verbuede ginn, schliisslech hu mer Trennung vu Relioun a Staat.

Oh mei
17. November 2017 - 19.56

Die CSV hat seit gefühlten 300 Jahren ein leichtes Spiel. Also,"Back to the roots."
Erneuert? Die Halbtoten werden ersetzt,das wird auch bei anderen Parteien geschehen.
Erneuerung ist ein normaler biologischer Prozess.
Die Christen verlieren nicht gern und werden auch schon mal ausfallend wenn's um
die Macht geht. Gambia ist nicht in der Kanalstraße gemacht worden.
"Geschlossen auftreten" das kommt mir bekannt vor. "Gemeinsam müssen wir eine Lösung finden."
Das ist von der CDU-Merkel. Grinseler tritt nur offene Türen ein.

Jemp
17. November 2017 - 19.10

Leute wie Moutsch, Kersch, Meisch und vor allem Bausch bereiten einer totalen Machtübernahme der CSV den Weg. In Wirklichkeit sind sie vielleicht CSV-Maulwürfe? Jedenfalls arbeiten sie so!

pierre dirkes
17. November 2017 - 8.57

Natürlich nach so vielem Ungerechtem hat die CSV ein leichtes Spiel, denn schliesslich wählt der Bürger und nicht eine Minderheit aus der Kanalstrasse Okt. 2018

Mike weber
17. November 2017 - 7.00

D Csv huet sech op manst deelweils personel erneiert seit den Jcj am Breisseler Exil setzt wärend bei der Lsap nach emmer Bodry, Mdb, Asselborn etc un hieren Still peschen.