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Die Umsetzung zählt

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Luxemburg soll nun also definitiv sein Velodrom bekommen. Das freut die Radsportfans, während es einen anderen Teil der Bevölkerung aufregt. Ähnlich lief es übrigens, als Esch den Zuschlag als Europäische Kulturhauptstadt 2022 erhielt. Die einen sehen es als Chance, andere – wie beim Velodrom – als Geldverschwendung. Sicherlich sind beide Projekte nicht überlebenswichtig und es ist auch definitiv wichtiger, günstigen Wohnraum zu schaffen oder sonstige Investitionen in soziale Projekte zu tätigen. Ob sämtliche soziale Ungerechtigkeiten aus der Welt geschafft werden, wenn das Velodrom in Mondorf nicht gebaut wird und Esch nicht zur Kulturhauptstadt wird, ist allerdings mehr als fraglich. Es ist die Geschichte der Äpfel und Birnen. Wenngleich beim Velodrom eine kritische Begleitung bei der Umsetzung und späteren Nutzung wünschenswert ist. Aber der Reihe nach.

Was den finanziellen Aspekt betrifft, steht das Geld für das Velodrom seit 2006 im Rahmen des achten Fünfjahresplans für Sportinfrastruktur bereit. Seitdem gab es schon einige mehr oder weniger konkrete Ideen, wo und wie das Velodrom errichtet werden könnte. Cessingen und die Kockel-Arena lassen grüßen. Nun wird es also definitiv Mondorf werden und man muss nicht erst auf das Lyzeum warten. Das Velodrom gehört zwar weiterhin zu diesem Projekt, wird dem Bau der Schule allerdings vorgezogen. Im Frühjahr 2018 sollen die Pläne für die Radrennbahn vorliegen.

Mit dem Bau alleine ist es aber noch nicht getan. Ob das Velodrom eine wirkliche Daseinsberechtigung hat, wird sich erst mit seiner Nutzung zeigen. Die Radsportler haben dadurch eine dringend notwendige Trainingsmöglichkeit und der eine oder andere Radfahrer wird sich vielleicht für eine Karriere auf der Bahn entscheiden. Immerhin ist es eine olympische Sportart. Doch eine Sportanlage wie ein Velodrom ausschließlich für die Spitzensportler vorzusehen, wäre in einem kleinen Land wie Luxemburg dann doch eine Verschwendung.
Auch wenn es positiv ist, den Leistungssport zu fördern, so sind teure Stätten, die ausschließlich von ein paar einzelnen Personen genutzt werden, in der Öffentlichkeit nur schwer zu vertreten. Aus diesem Grund sollte das Mondorfer Velodrom auch für die Freizeitsportler zugänglich sein. Erfolgreiche Beispiele gibt es unter anderem in der Schweiz. In Aigle, dem Sitz des Internationalen Radsportverbandes, drehen in der Mittagspause die Hobbyradfahrer ihre Runden. Durch Eintrittspreise und Abonnements könnten auch die laufenden Kosten des Velodroms in Grenzen gehalten werden.

Es darf also keine elitäre Einrichtung werden, die einzig und allein den Spitzensportlern vorbehalten ist. Aber sogar wenn das Velodrom eine öffentliche Einrichtung wird, werden nicht alle kritischen Stimmen verstummen.

Die ewigen Nörgler können sich aber dann damit trösten, dass ein paar Radfahrer weniger auf der Straße unterwegs sind und den Verkehr aufhalten.

Marius
15. November 2017 - 11.37

Genau dort liegt der Hase im Pfeffer, es gibt nämlich keine elitäre Einrichtungen für Spitzensportler, wie es sie im Ausland gibt, keine Trainingszentren und auch kein geschulte Personal. Hierzulande möchte man die Butter und das Geld für die Butter. So wird das nichts mit dem internationalen Leistungssport. Aus dem Grunde sollte man konsequenterweise nicht von Leistungssport reden. Im Artikel geht auch die Rede von Förderung des Leistungssportes. Leistungsort auf Sparflamme und auf lokalem Niveau. Ich glaube jedoch nicht dass man von Förderung sprechen kann, eher sollte man von unterstützenden Massnahmen reden, keinesfalls mehr.
In Luxemburg platzen die Tresore aus allen Nähten, aber für den international Leistungssport gibt es kaum Knete. Schade. Wie wär's mit nationbranding.