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Die etwas andere Lesart

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Alternative Lesarten bei Meinungsumfragen sind nicht verboten, findet Alvin Sold: Die Ergebnisse stehen ja öffentlich zur Diskussion.

Wer dafür bezahlt, darf auch damit spielen. Es ist natürlich völlig in Ordnung, dass Wort und RTL ihre Umfrage so deuten, wie es ihnen passt. Aber andere Lesarten sind nicht verboten, denn die Ergebnisse stehen ja öffentlich zur Diskussion. Wir mischen uns umso freudiger ein, als dem Tageblatt das Verdienst oder die Schelte gebührt, die politische Demoskopie in Luxemburg überhaupt lanciert zu haben.

Also: „Dreierkoalition ohne Mehrheit“ titelt das LW.

Na, ein bisschen übertrieben ist das schon, denn dort, wo es drauf ankommt, im Parlament, können DP, LSAP und „déi gréng“ nach wie vor auf 32 von 60 Abgeordneten zählen. Genug, um die (im weiten Sinne) finanziellen, wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftspolitischen Reformen des Koalitionsprogramms weitgehend zu verwirklichen. Was die CSV auch nicht wirklich stört, denn getane Arbeit ist gut getan, und die Erfahrung lehrt, dass insbesondere umstrittene Novellen nach einem Wechsel nicht rückgängig gemacht werden.

Hoch oben, direkt unter dem Zeitungskopf „für Wahrheit und Recht“, tritt das LW dann den „Beweis“ für die gewiss nicht rosige, aber nicht hoffnungslose Lage der verpönten Allianz an: „Regierung 26 Sitze. Opposition 34 Sitze.“ – Die Regierungsparteien kämen, wenn die Umfrage nicht irrte, was vorkommen soll, auf 26 Sitze, aber „die“ Opposition? Worüber sind die drei in der Kammer vertretenen Oppositionsparteien sich denn einig? Die ADR, mit der sich die CSV unter keinen Umständen verbünden möchte, „déi Lénk“, welche die Konservativen noch weniger leiden mag als das Mitte-links-Bündnis, und schließlich die CSV selber, die in Wahrheit zu einem Sammelsurium von Interessengruppen geworden ist, das von sozialen Christen über Allerweltler bis hin zu Wirtschaftsliberalen reicht?

Man schaue sich die Fakten etwas genauer an.

Die Dezember-Umfrage kann mit jener vom Mai verglichen werden: Dann wäre die CSV die große Verliererin mit minus zwei Sitzen. Sie stand nämlich bei 29, an der Schwelle der absoluten Mehrheit.

Wir meinen dazu, dass die Wiseler-Partei den Zenit der schwankenden Meinungen überschritten hat. Die jetzt gezählten 27 Sitze sind wahrhaftig kein berauschendes Resultat für die Schwarzen, die mit immerhin 26 Sitzen in die Wahlen von 2013 gezogen waren. Damals wurde die CSV wegen Juncker abgestraft – über die Maßen, sagen die einen, noch nicht genug, schmunzeln die andern. Die CSV verlor drei Sitze, während ihr Partner, die LSAP, den Urnengang unbeschädigt mit 13 Deputierten überstand. Die DP gewann auf Kosten von CSV und „déi gréng“ drei + ein Sitze … Mit zehn „Sondage“-Sitzen im Dezember 2017 wäre die DP gegenüber 2009-2013 wieder einen Sitz im Plus, genau wie die CSV; „déi gréng“ hätten einen Sitz verloren, die ADR bliebe unverändert, „déi Lénk“ dürfte über drei statt einen Sitz jubeln, und die LSAP stünde vor einer Katastrophe: minus drei Sitze.

An dieser Stelle haben wir schon oft Gerechtigkeit oder zumindest Fairness eingefordert. Die „Bestrafung“ der LSAP wäre, wenn sie denn zuträfe, wie im Wort und bei RTL zu lesen und zu hören, aus unserer Sicht völlig unverdient. Der langjährige politische Beobachter und Schreiber dieses Beitrags vertritt aufgrund der Fakten die Ansicht, dass die gegenwärtige LSAP mit ihren Ministern und Abgeordneten dem Land in kritischer Zeit mit vielen Glanzleistungen gedient hat.

Darüber kann gerne gestritten werden, aber bitte: sachlich!

Wieler
20. Dezember 2017 - 17.51

Der Wähler stimmt für Parteien und Kandidaten. Koalitionen werden von den Parteien beschlossen. Da bleibt der Wähler aussen vor.

Klein Fips
19. Dezember 2017 - 12.40

Haer Sold
Gennee aus deem Grond dass CSV op der Brems steht ass et esou schlemmer dass Gambia net dei 4. Fro gestallt huet. Well iwert 70 % vun de Leit ass fir eng Trennung. Souguer eng CSV haett sech net mei kennen geint eng Trennung entscheeden.
Politiker mengen Sie keinten Leit nach emmer fir bloed halen. Der musst de Rimm beizeien ma Maer kennen am Floribus weiderliewen. Virwat striewen se sech fir op 100 % besteiert ze gin. Daat sin Aktiounen op dei Leit woarden ma dei verstinn daat net. An Dofir werten Sie Plomme loossen. Wat Konjunktur ugeet dofir ka Gambia net. Dei ass a ganz Europa amgang sech ze erhuelen. Dei ass Zyklesch onofhaengesch waat fier eng Regierung um Rudeer ass.
Waat Aeren Artikel ugeet do kann de Schoss no Hanne lass goen fir Tageblatt. Well Dier soot eng Emfroo gett emmer op Deen deen se an Optrag gett zougeschneidert, also muss ech unhuelen dass och dem Tageblatt seng Emfroen zougeschneidert gin. Ergo keint all Mensch sech d'Onkeschten vun esou enger Emfro spueren.

Marius
18. Dezember 2017 - 18.32

Léiwen Escher Jong, do hues du emol Recht. Wann een eng Ëmfro mécht, sonndes muerges vir un der Kathedral zou Lëtzebuerg, an freet ob Leit un Gott gleewen, dann gëtt et een eendeitegt Resultat. Gitt dir an de Belairer Quartier an frot ob se mat dëser Regierung zefridden sinn, wäert Resultat sécherlech negativ ausfalen. TNS Ilress soll endlech ophalen d'Leit ze veräppelen.

armand
17. Dezember 2017 - 21.39

ja man könnte von dem undankbaren wähler wettern nach diesen umfragewerten.. oder sind die "glanzleistungen" doch nicht so zahlreich. L hatte schon immer das triple A , das wachstum lag schon immer über dem eu-durchschnitt, die investionen waren schon immer ziemlich hoch, vielleicht hat der undankbare wähler schon immer gewusst dass die wirtschaftliche lage von der finanzindustrie, den guten oder schlechten wirtschaftsdaten in europa,.., abhängt, als von unseren jeweiligen regierungen (den Herrn Werner mal ausgenommen). ist es nun das referendum, das durcheinander in den schulen, dass die meisten luxemburger diese koalition eigentlich nicht so gewollt haben und wie sie zustande gekommen ist,..? wer kann dem undankbaren wähler schon an panz kucken?

Mike Hubsch
17. Dezember 2017 - 20.24

Parce qu'ils n'ont pas le droit de voter, comme tout autre pays au monde.

Mike Hubsch
17. Dezember 2017 - 20.23

Bespiller weg

Mike Hubsch
17. Dezember 2017 - 20.22

Sachlech discuteiren? Iwert waat? Dem Aussenminister seng Topeschkeeten op der deitscher Tele? Esouguer geint den dommesten Sozialist huet d'Tgb dach nach jie eppes geschriwen.

Alvin Sold
17. Dezember 2017 - 18.58

Här Klein, ech verstinn Ären Ierger iwwert de Verzicht von der Regirong, déi 4. Referendum-Fro ze stellen. Se hätt jiddefalls Klorheet geschaaf, esou oder esou. Mä doriwwer eraus léisst de Bilan vu "Gambia" séch weisen. D'finanziell an déi wirtschaftlech Entwécklong vum Land ass wäit iwwert dem EU-Durchschnëtt positiv, an sie gong net vum selwen. Wann ech ons alleguerten eng zweet DP/LSAP/Gréng-Mandatszäit wënschen, dann, well eng eenzeg Period ze kurz ass, fir déi voll Leeschtong ze bréngen. - Ech maache mer natiirlech keng Illusiounen. D'CSV ass esou breet opgestallt, datt si och géigesätzlech Interessen scheinbar ofdéckt. Besonnesch d'Generatioun vun de "Nestbauer", dat sinn d'Wieler tëschent 35 a 50 Joer, ass depolitiséiert genuch, fir déi aal konservativ Partei net méi als déi "Schwaarz" ze gesinn, déi esou wéi se konnt mat zwee Féiss op der gesellschaftspolitescher Brems stong. Also Här Klein, freet Iech, "Gambia" wärt nëmmen als e kuurzt Experiment an d'Lëtzebuerger Geschicht agoën.

Jeannosch
17. Dezember 2017 - 8.18

Umfragen im Interesse der öffentlichen Meinungsmache sprich Propaganda.Das ausführende Umfrageinstitut lacht sich ins Fäustchen und füllt sich die Taschen.In unserer Gesellschaft ist es Usus geworden Umfragen, Studien zu allen Themas durchzuführen, im Endeffekt nutzen sie wenig oder verzögern Projekte. Öffentliche Gelder werden solchen Instituten in den Rachen geschoben, die Freie Marktwirtschaft grüßt, anstatt wieder klaren Menschenverstand walten lassen und unabhängig von Umfragen ,Studien , den Dingen ihren freien Lauf zu gewähren.

Peter Mutschke
16. Dezember 2017 - 19.39

Eine Gesellschaft des 'Chacun pour soi' funktioniert auf Dauer nicht. Hier in D hat man mit einem Wahlergebnis zu kämpfen das es nahezu unmöglich macht eine Regierung zu bilden die von der Mehrheit gewünscht und getragen wird. Ich mache mir Sorgen um die Demokratie

Antoine
16. Dezember 2017 - 18.01

Ces sondages-là, c'est comme un jeu pour les Luxo-Luxembourgeois électeurs. Un jeu duquel les "étrangers" sont exclus, eux qui contribuent pourtant de façon essentielle à la marche de l'économie. Pourquoi ne faites-vous pas le même type de sondage parmi les résidents non-luxembourgeois, mais européens comme eux?

Sansillusion
16. Dezember 2017 - 15.23

Ech gleewen net u Gerechtegkeet an u Fairness. Géif et se, da bräichte mer jo net ze streiden. LSAP konnt vill durchsetzen, , wéi et nach keng Sozialleeschtungen gouf, awer wie weess dat haut? Wie wees nach haut, datt d'CSV an d'DP all soziale Fortschrëtt esou laang bekämpft hunn, wéi et gong?

Serenissima, en Escher Jong
16. Dezember 2017 - 13.40

TNS-Meinungs’forscher’ sagen was der Auftraggeber gerne hören will, seit den Umfragen vor dem Referendum wurde das ja preuves à l'appui bewiesen...oder?

armand
16. Dezember 2017 - 13.15

Die etwas andere Lesart oder durchhalteparolen.. das wird sich erst 10/2018 zeigen.

De Realist
16. Dezember 2017 - 12.45

Es ist vielleicht unverdient, aber die LSAP geht 2018 schwer geschãdigt aus der Wahl hevor. Ihr Programm: Weniger Ungleichheit ist nich mehr in Mode. Wir leben innder Zeit des chacun pour soi.

J.C. KEMP
16. Dezember 2017 - 12.42

Der TNS-Meinungs'forscher' betet seine schwarz-orange-grau-grüne Wunschregierung schon seit Jahren herbei. Und RTL sieht sich gerne in der Rolle des Königmachers.

Klein Fips
16. Dezember 2017 - 9.48

Ech kann net verstoen dass den Alvin Sold emmer erem schreiwt wei gudd des Regierung schafft an dass Gambia misst onbedingt eremgewielt gin. All Partei mecht gudd a schlecht Arbecht. Lo misst ee jo soen da komm mer fueren weider esou. Mee do leit de Problem net daat wees och den Haer Sold mee Hien schreiwt et net. Den Ennerscheed zwechend Gambia an CSV luch doran dass waat Gesellschaftspolitesch neischt leeft. Et woaren emmer Regierungen ouni CSV grouss Reformen agefouert hun ofschaafen vun der Toudesstroof, Ofdreiwungsgesetz. Dei lescht Reform dei emmer am Raum stung war Trennung vu Kirchen a Staat. De Romain Durlet an seng Matstreider hun emmer an der Parteileedung gesoot kritt dass ouni CSV des Reform nie giff kommen. An elo verspriechen d'Gambiaparteien Sie giffen 4 Referendungsfroen dem Wieler stellen an opgrond vun deem Referendum giif dann gehandelt gin. Dass Daat de Wieler wichteg woar huet Resultat gewisen a Sie sin allen drei heich gewielt gin. An do koum de Verrot um Bierger Sie hun dei Froo betreffend Trennung einfach net gestallt. Wei de Wieler reageiert huet huet d'Resultat vum Referendum jo gewisen. An dei Enttaeuchung sezt nach emmer genee esou deif. Well am Tageblatt schreiwt de Viseler si giffe kucken am Fall vun enger Regierungsbeteiligung esou vill wei meiglech waat des Froo ugeet Reckgaengeg ze machen. Keng vun deenen drei Parteien huet sech gemuckst wei bekannt gouf dass dei 4. Fro net giff gestallt gin Lo
Nenn iergendwei Een virwaat ech soll eng vun deenen drei nach soll wielen well Sie hu mech belunn.
Och dei aaner Aussoen Meer machen Fensteren op a leften woaren Ligen. Den Asselborn seet op der Tele waat Rulingen ugeet dass all Mensch mist steieren bezuelen. Des Regierung haet och dei Ongerechtechkeet ofschaafe kennen andem dass Sie selwer och op 100 % besteieren besteiert giffe gin. Ma bei dir Fro ass d'Fenster seier zou gemaach gin. Dofir loossen se de klenge Mann Deen e Bausparvertrag huet an domat eventuell Studien vun sengem Kand ze finanzeieren oder sech eemol en neien Auto well leeschten dest an Zukunft net mei maachen. Et ass eng Regierung vun der Bourgeoisie. Virwaat gin se net hin an Sie gin dem Steieramt genuch Meiglechkeeten besser geint de Steierbedruch virzegoen dann keimen etlech Milliounen an Staatskees. Stattdessen stroofen se de normale Stieflechen well Dee kann net fudelen. An dann emmer erem ze soen dass ADR net dierf an eng Regierung virwaat dann net sie si genau esou falsch an hannerlesteg ewei dei aaner.

Le Sceptique
15. Dezember 2017 - 23.06

Es besteht also noch die Chance, dass diese faden CSV-Leut, die das Land wieder um Jahre zurück werfen würden, nicht durchkommen. Luxemburger, wehrt euch!