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Boris’ Welt: Der britische Premierminister und der Brexit

Boris’ Welt: Der britische Premierminister und der Brexit

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Der neue britische Premierminister überhäufte die Abgeordneten im Unterhaus am vergangenen Donnerstag mit Versprechen, in denen nur Superlative vorkamen: Das Vereinigte Königreich werde nach dem Brexit Ende Oktober der großartigste Platz auf Erden werden, wird bald die beeindruckendsten Verkehrs- und technologischen Verbindungen auf dem Planeten vorweisen können. Großbritannien werde die Welt bis 2050 mit britischen Batterien zum Null-Emissions-Ziel führen, werde der Ort für die „aufregendsten“ und „dynamischsten“ Investitionen auf dem Planeten sein, versicherte Boris Johnson.

Das kann man immer mal tun, so ganz voller Optimismus in die Zukunft blicken und sich die schönste aller Welten ausmalen. Das tut gut, gibt Kraft, baut auf, rüstet die Seele für anstehende Herausforderungen. Nur sollte man dann nicht angehender britischer Premierminister sein, der sich anschickt, sein Land ohne Not und Plan, ohne Abkommen oder Aussichten auf kompensierende Handelsvereinbarungen, aus dem größten und stärksten Wirtschaftsraum der Welt (noch so ein Superlativ) auszuklinken. Trotz aller Überzeugungen: Wer Verantwortung für ein Land übernimmt, sollte doch mit beiden Füßen auf dem Boden stehen.

Bei den britischen Wählern immerhin scheint Boris Johnson anzukommen, denn, so eine jüngste Umfrage, die Tories gewinnen wieder an Beliebtheit, auch wenn sie längst nicht an alte Ergebnisse anknüpfen können. Zwar wird BoJo gerne bescheinigt, es mit der Wahrheit nicht so genau zu nehmen und die Realität zu verkennen. Doch weshalb braucht er die? Er schafft sich wie der politisch artverwandte US-Präsident Donald Trump seine eigene Welt, in der es keine Nörgler und Zweifler gibt, die, wie dieser defätistische Jeremy Corbyn, ihm vorhalten wollen, ein No-Deal-Brexit ginge vornehmlich zulasten von Geringverdienern und sozial Schwachen.

Man darf gespannt sein, wie Boris Johnson sich anlegen wird, um die EU-Staaten doch noch zu einem Einlenken zu seinen Gunsten zu bewegen. Und wie er später der Welt erklären wird, dass er doch nicht das bekommen hat, was er wollte. Denn die 27 EU-Staats- und Regierungschefs haben sich darauf festgelegt, dass das mit Theresa May ausgehandelte und vereinbarte Abkommen der „einzige“ und „bestmögliche“ Deal ist. Diese Einschätzung dürfte wohl weiterhin Bestand haben und dem neuen Hausherrn in 10 Downing Street alsbald zur Kenntnis gebracht werden. Immerhin wurden in dem Abkommen die roten Linien Londons und die der Republik Irland und der Nordiren im Karfreitagsabkommen von den Briten gegebenen Garantien strikt berücksichtigt.

Trotzdem dürfte es, nach dem, was Boris Johnson bislang von sich gegeben hat, am 31. Oktober zu einem ungeordneten Brexit kommen. Wessen Schuld es dann sein wird, wissen der britische Premierminister und seine Brexiteers bereits jetzt schon. Denn in ihrer Welt werden sie immer im Recht sein.

Moggel
31. Juli 2019 - 7.54

Viel eher ein amerikanischer Agent der Europa vernichten will.

Lorang
30. Juli 2019 - 19.49

"Das Vereinigte Königreich werde nach dem Brexit Ende Oktober der großartigste Platz auf Erden werden"

Stimmt vielleicht, bloß wird es nicht mehr vereinigst sein.

LeCze
30. Juli 2019 - 5.39

Boris ist bestimmt ein russischer Agent der Europa vernichten will!

titi
29. Juli 2019 - 19.52

Dem Foto nach zu urteilen, kommt Boris ins Grübeln. Was nun? Rein in die Kartoffen, raus aus den Kartoffeln!

Jacques Zeyen
29. Juli 2019 - 18.24

Der Duktus des Herrn Johnson erinnert stark an das Geschwafel des Herrn vom Potomac. Gleich und Gleich gesinnt sich gern,sind sie doch jetzt bereits Brüder im Geiste. Es wird Zeit für das Ende dieser Unendlichen Geschichte.

Grober J-P.
29. Juli 2019 - 12.27

Boris angeblich ein halber Türke, ein halber Deutscher, mit der Queen weitläufig verwandt. Mein Freund Gregory aus Manchester gibt zu, dass er sich vor 3 Jahren verwählt hat. "Die machen nix für uns armen Leute, mein monatliches Steak aus Limoges ist wieder teurer geworden, was wird das erst wenn die Zölle wieder erhoben werden, dann muss ich wieder dieses BSE fleisch kauen." Werde zum Veganer, sagt er, hat noch einen eigenen Garten hinter seinem Reihenhaus, 6 x 20 m.