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And the winner is …

And the winner is …
Beim Galakonzert vor der WM-Eröffnung in Moskau.

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Zur Fußball-Weltmeisterschaft, die heute Abend beginnt, ein Kommentar von Chris Schleimer.

Wenn am Donnerstagabend die Fußball-Weltmeisterschaft beginnt, dann stehen die großen Gewinner bereits fest. Allen voran der Fußball-Weltverband FIFA, aber auch die teilnehmenden Verbände sowie die Vereine, die Spieler zur WM abstellen, profitieren von dem Turnier.

Die FIFA rechnet durch das Turnier in Russland mit Einnahmen von rund zwei Milliarden Euro. 344 Millionen Euro (davon gut 32 Millionen für den Weltmeister) werden an die teilnehmenden Nationen verteilt. Allein für die Gruppenphase werden zudem über 150 Millionen Euro an 384 Klubs gezahlt, die Spieler unter Vertrag haben, die bei der WM im Einsatz sind.

Dass der Fußball und der Hochleistungssport im Allgemeinen ein Millionengeschäft sind, ist an und für sich nicht verwerflich. Doch bei sportlichen Großereignissen wie Fußball-Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen gibt es auch immer Verlierer, und das sind in der Regel die ausrichtenden Länder. In Südafrika zum Beispiel, dem Ausrichter der WM 2010, stehen viele riesige Stadien verloren in der Landschaft. Die meisten der «weißen Elefanten» schreiben auch heute noch rote Zahlen. In Brasilien, wo die Weltmeisterschaft vor vier Jahren stattfand, sieht es nicht wesentlich besser aus.

Aber zurück zu Russland, wo heute die teuerste WM aller Zeiten angepfiffen wird. Offiziell hat der Kreml für das Turnier 11,8 Milliarden Dollar hinblättern müssen. Experten sind sich allerdings sicher, dass die Kosten wesentlich höher ausfallen.

Für Wladimir Putin ist es nach den olympischen Dopingspielen von Sotschi 2014 die zweite sportliche Prestigeveranstaltung innerhalb von nur vier Jahren. Kosten scheut er dabei nicht. Denn auch die Winterspiele vor vier Jahren sprengten jeglichen Rahmen und waren mit rund 30 Milliarden Euro die teuersten Winterspiele aller Zeiten. Der Großteil dieser Kosten übernahm der Staat sprich der Steuerzahler. Bleibt die Frage, wie viel sportliche Großereignisse kosten dürfen.

Ist es vertretbar, als Land über elf Milliarden Dollar für ein vierwöchiges Fußballturnier auszugeben? Und vor allem: Gibt es keine kostengünstigere Alternative? Wenn es um die Ausrichtung von Olympischen Spielen geht, haben sich in den letzten Jahren viele Bürger aus unterschiedlichen Städten und Regionen dagegen ausgesprochen. So zum Beispiel in München, Hamburg, Stockholm, Oslo, Graubünden oder zuletzt Sion. Aus diesem Grund bevorzugen die internationalen Verbände mittlerweile die Länder, die sich nicht unbedingt um den Willen der Bevölkerung scheren. So fand die erste Auflage der European Games in Baku statt, 2019 werden die Kontinentalwettkämpfe in Minsk ausgetragen. Die Fußball-WM 2022 findet in Katar statt und dürfte nicht weniger pompös ausfallen als das Turnier in Russland.

Gestern hat die FIFA nun das Turnier 2026 an die USA, Kanada und Mexiko vergeben. Wenigstens teilen sich somit drei Länder die Kosten. Das dürfte für die FIFA aber wohl zweitrangig sein. Immerhin locken die Bewerber mit einem Rekordgewinn für den Weltverband von elf Milliarden Dollar. Womit der Gewinner der WM 2026 auch bereits feststehen sollte.

roger wohlfart
21. Juni 2018 - 16.51

Putin und die FIFA sind die Gewinner, der Sport allerdings ist der grosse Verlierer!